Nach den Pässen wird nun auch der Personalausweis "elektronisch": Der neue Perso wird am 1. November 2010 wie geplant in Deutschland eingeführt, teilte das Bundesinnenministerium mit.
Die auf die Karte gedruckten Informationen sind dann zusätzlich im Ausweis digital gespeichert. Der integrierte Chip enthält auch ein digitales Passfoto. Freiwillig kann der Inhaber zwei Fingerabdrücke speichern lassen.
Bundesinnenministers Thomas de Maizière (CDU) warb für den neuen Ausweis: "Er ist kleiner als der alte, kann aber viel mehr." Das Dokument ist ohne Berührung auslesbar.
Dienstleister können mit staatlicher Berechtigungen Online-Anwendungen anbieten, bei denen sich Nutzer mit ihrem Personalausweis anmelden. Auch die Nutzung an Automaten ist möglich, etwa zum Check des Alters der Nutzer.
Innenstaatssekretär Hans Bernhard Beus versicherte: "Die Bürgerinnen und Bürger bestimmen, wem sie welche Daten übermitteln wollen." Nutzer geben die Daten durch die Eingabe einer sechsstelligen PIN frei.
Mit der entsprechenden technischen Ausrüstung kann der neue "Perso" das Versenden von Kreditkartennummern, Passwörtern oder PIN- Nummern ersetzen. Zudem kann der Ausweis auf Wunsch mit einer elektronischen Signatur ausgestattet werden, mit der etwa Kaufverträge oder behördliche Anträge via Internet unterschrieben werden können.
Haken: Zwar steht der genaue Preis für den neuen Ausweis noch nicht fest, doch es gilt als sicher, dass jeder, der älter als 16 ist, tiefer in die Tasche greifen muss als bisher.
Alle alten Personalausweise bleiben bis zum Ablaufdatum gültig. Ein vorzeitiger Umtausch ist ab November möglich. Die Verlängerung des alten Dokuments übrigens auch. Wer im November 2010 verlängert, kann noch zehn Jahre ohne Chip im "Perso" auskommen. (dpa, AZ)