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Der jüngste Kardinal

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Der jüngste Kardinal

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    Der jüngste Kardinal
    Der jüngste Kardinal

    Nach dem Tod von Kardinal Sterzinsky wurde Woelki am 2. Juli 2011 zum Erzbischof von Berlin ernannt. Die Personalentscheidung des Papstes war eine Überraschung – in gut informierten Kreisen kursierten zuvor zahlreiche Namen, nie fiel der des Kölner Weihbischofs. Weniger überraschend, wenn auch überraschend schnell, folgte Woelkis Berufung ins Kardinalskollegium am 6. Januar 2012. Offiziell wird der 55-Jährige am 18. Februar in Rom zum

    Was der in Köln geborene Woelki zu all dem sagt? In seiner Kolumne schreibt er: „,Jetzt macht der Woelki Karriere, erst Erzbischof in der Hauptstadt, dann Gastgeber für den Papst und jetzt auch noch Kardinal‘ ... rauscht es im Blätterwald. ... Aber der Woelki macht keine Karriere! Ich bleibe, wofür ich nach Berlin gekommen bin: Erzbischof von Berlin – für die Berlinerinnen und Berliner.“ Woelki wohnt im Stadtteil Wedding, einem sozialen Brennpunkt. Er sucht die Nähe zu den Menschen seines Bistums, in dem es nur neun Prozent, knapp 400000, Katholiken gibt.

    Übrigens, so fährt er fort, glaube er nicht, dass ihm die bald schon rote Farbe seines Talars, seines Gewandes, „besonders gut“ stehen werde. Woelki scheut weder humorvolle Bemerkungen noch klare Worte. Seine Haltung, „Abschiebehaft am Flughafen in Schönefeld ist unmenschlich“, brachte ihm sogar Kritik der B.Z. ein, ein Treffen mit Vertretern des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg vorm Papstbesuch im Herbst bundesweit Schlagzeilen. Woelki verdeutlichte dabei, ausgelebte homosexuelle Neigungen seien Sünde. Zugleich betonte er, niemanden diskriminieren zu wollen. Für seine Dialogbereitschaft erhielt der Doktor der Theologie Anerkennung.

    Woelki war der Ruf eines erzkonservativen Hardliners nach Berlin vorausgeeilt. Weil er an der „Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz“ der Gemeinschaft Opus Dei promoviert hatte. Und weil er im Erzbistum Köln eng mit der katholisch-konservativen Führungsfigur der Deutschen Bischofskonferenz, Joachim Kardinal Meisner, zusammenarbeitete. Diesen Ruf konnte er inzwischen teilweise ablegen.

    Eigentlich habe er ein „ganz normaler“ Priester werden wollen, sagte Woelki einmal. Daniel Wirsching

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