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Der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung beginnt mit Aufklärungsaktion

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Der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung beginnt mit Aufklärungsaktion

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    Kampf gegen Lebensmittelverschwendung: Damit Lebensmittel nicht unnötig im Müll landen, sollen die Verbraucher besser über das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgeklärt werden. "Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum, sondern eine Orientierungshilfe", erklärte Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) am Montag in Berlin zum Start einer Informationskampagne.
    Kampf gegen Lebensmittelverschwendung: Damit Lebensmittel nicht unnötig im Müll landen, sollen die Verbraucher besser über das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgeklärt werden. "Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum, sondern eine Orientierungshilfe", erklärte Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) am Montag in Berlin zum Start einer Informationskampagne. Foto: dpa

    Kampf gegen Lebensmittelverschwendung: Damit Lebensmittel nicht unnötig im Müll landen, sollen die Verbraucher besser über das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgeklärt werden. "Das

    Studie: 82 Kilo Lebensmittel landen jährlich im Müll

    Einer Studie zufolge wirft jeder Bundesbürger im Jahr rund 82 Kilogramm Lebensmittel in den Müll, das entspricht zwei voll gepackten Einkaufswagen. Dabei seien die Produkte in der Regel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums "noch mehrere Tage bestens genießbar", erklärte Aigner. Farbe, Geruch oder Geschmack gäben in den meisten Fällen schnell Aufschluss darüber, ob ein Lebensmittel noch genießbar sei.

    Damit dies bei den Verbrauchern ankommt, werden laut Verbraucherministerium nun vier Millionen Handzettel und Infokarten in bundesweit rund 21.000 Supermärkten verteilt. Nach Angaben des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmitteleinzelhandels (BVL), der die Aktion unterstützt, wird damit mehr als die Hälfte der Lebensmittelgeschäfte erreicht.

    Lebensmittel landen in der Tonne

    Eine kürzlich veröffentlichte Studie im Auftrag des Ministeriums hatte gezeigt, dass viele Deutsche Jahr für Jahr unnötig Lebensmittel wegwerfen, häufig auch in Unkenntnis über das Mindesthaltbarkeitsdatum. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist in Europa seit 30 Jahren gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt an, bis zu welchem Datum das ungeöffnete und richtig gelagerte Lebensmittel seine spezifischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert behält.

    Für besonders leicht verderbliche Produkte wie Hackfleisch oder frisches Geflügel ist dagegen ein Verbrauchsdatum vorgeschrieben. Dieses gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem ein Lebensmittel tatsächlich verbraucht sein sollte. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums haben viele Verbraucher aufgrund der aktuellen Diskussion über das Mindesthaltbarkeitsdatum ihr Verhalten bereits geändert. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) gab an, er habe seinen Umgang mit Lebensmitteln in letzter Zeit verändert. Dabei sahen deutlich mehr Frauen (23 Prozent) als Männer (14 Prozent) und auch deutlich mehr jüngere Menschen Anlass zum Umdenken. Befragt wurden Mitte März 1002 Bürger ab 14 Jahren.

    Aufklärungsaktion wird begrüßt

    Die deutsche Lebensmittelwirtschaft begrüßte die Aufklärungsaktion. Das Verständnis der Verbraucher für das Mindesthaltbarkeitsdatum müsse gestärkt werden, erklärte der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL). Änderungen am Kennzeichnungssystem lehnte der Verband ab.

    Für die Grünen greift die Debatte zum Mindesthaltbarkeitsdatum dagegen "zu kurz". Der weitaus größte Anteil der weggeworfenen Lebensmittel seien Obst und Gemüse, bei denen es gar kein Mindesthaltbarkeitsdatum gebe, kritisierte Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherschutz der Grünen-Bundestagsfraktion. Zudem müsse die Lebensmittelwirtschaft auch Single-Haushalten ein bedarfsgerechtes Einkaufen ermöglichen. "Viele Lebensmittel vergammeln und werden weggeworfen, weil sie nur in Großfamiliendimensionen erhältlich sind", erklärte Maisch. (afp, AZ)

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