Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Karlsruhe mit bunten Protestzügen zumeist friedlich gegen ein Treffen von Rechtsextremen demonstriert. Die neonazistisch ausgerichtete Partei Die Rechte hatte zum "Tag der deutschen Zukunft" aufgerufen. Rund 300 Rechtsextreme versammelten sich in Karlsruhe, bis zu 900 aus dem ganzen Bundesgebiet waren erwartet worden. Am Rande der Kundgebungen kam es zu Auseinandersetzungen. 19 Personen wurden vorläufig festgenommen. Mehr als 3000 Polizisten waren mit Wasserwerfer und Reiterstaffel vor Ort.
Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Es gab den Beamten zufolge vier leicht verletzte Polizisten und auch einige verletzte Demonstranten. Die meisten der vorläufig Festgenommenen waren Linksautonome. Alle waren am Abend aber wieder auf freiem Fuß.
Linksautonome hatten nach Polizeiangaben zunächst versucht, Gitterabsperrungen zu durchbrechen, die sie von den Rechtsextremen trennten. Als dies nicht gelang, hätten einige Autonome Beamte angepöbelt, bespuckt und auch Flaschen und Böller geworfen. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Es gab den Beamten zufolge einige leicht verletzte Polizisten und Demonstranten.
Tausende protestieren gegen Rechtsextreme in Karlsruhe
Während viele Rechtsextreme mit roten T-Shirts und schwarzen Hosen marschierten, präsentierten sich die Gegendemonstranten bunt: Menschen jeden Alters, darunter viele Familien, protestierten mit Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund an der Spitze mit Sprechchören, Ballons, Trillerpfeifen und Plakaten gegen die Rechten.
AZ/dpa