Nach dem Massaker an Zivilisten im syrischen Hula wird inzwischen von manchen Ländern über ein militärisches Eingreifen debattiert. Doch einer blockt: Russland. Als Vetomacht im UN-Sicherheitsrat hat sich Russland gegen mehrere Vorstöße westlicher Regierungen für ein stärkeres Eingreifen in Syrien ausgesprochen. Daher wird der Konflikt in Syrien am heutigen Freitag Thema sein, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin Deutschland besucht. Putin wird am Freitag in Berlin von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfangen.
Syrien: Westerwelle fordert Russland zum Überdenken der Position auf
Zehn Fakten zu Syrien
Syrien heißt amtlich "Arabische Republik Syrien".
Syrien liegt in Vorderasien und grenzt an Israel, Jordanien, den Libanon, die Türkei und an den Irak.
Syrien ist 185.180 Quadratkilometer groß und hat etwa 21 Millionen Einwohner.
Die Staatsform wird im diktatorisch regierten Land mit "Volksrepublik" angegeben.
Die Amtssprache des Landes ist Arabisch.
Die Währung ist die Syrische Lira.
Am 17. April 1946 wurde das Land unabhängig von Frankreich.
Das Kfz-Kennzeichen lautet SYR, die Internet-TLD .sy. Die internationale Telefonvorwahl ist die +963.
Die größten Städte Syriens sind Aleppo, Damaskus, Homs, Hama und Latakia.
Staatsoberhaupt seit dem 17. Juli 2000 ist Baschar al-Assad.
Bereits vor dem Eintreffen Putins in Berlin hat Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) die russische Führung zum Überdenken ihrer bisherigen Position im Syrien-Konflikt aufgefordert. Die Regierung in Moskau sollte "erkennen, dass wir nicht gegen strategische russische Interessen arbeiten, wenn wir die Gewalt in Syrien beenden möchten", sagte Westerwelle der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagsausgabe). Russland spiele in dieser Frage "eine Schlüsselrolle".
Militärische Intervention in Syrien?
Zugleich warnte Guido Westerwelle vor einer Diskussion über ein militärisches Eingreifen in Syrien. "Man darf in dieser schwierigen Lage nicht den Eindruck erwecken, als wäre eine militärische Intervention der Königsweg zu einer schnellen Lösung", sagte der Minister. Die politischen und diplomatischen Bemühungen seien "äußerst mühsam", müssten aber weitergehen. Der Friedensplan des internationalen Sondergesandten Kofi Annan sei "immer noch die beste Grundlage für eine politische Lösung", fügte Westerwelle hinzu.
Clinton redet Russland ins Gewissen
Wegen ihrer Blockadehaltung im Sicherheitsrat redete US-Außenministerin Hillary Clinton den UN-Vetomächten Russland und China ins Gewissen: "Das Abschlachten unschuldiger Menschen muss gestoppt werden, aber Russland und China machen das sehr schwer für uns", sagte Clinton am Donnerstag in Kopenhagen. "Russland erklärt, dass man keinen Bürgerkrieg in Syrien wünscht. Ich sage ihnen, dass ihre Politik zu einem Bürgerkrieg beitragen wird." afp/dpa/AZ