1. Die Union sollte nicht zu siegessicher sein: Es war so etwas wie der Treppenwitz der Geschichte: Ausgerechnet die SPD hatte bislang als einzige Partei einen Kanzlerkandidaten nominiert. Tapfer kämpfte sich Olaf Scholz durch alle Talkshows und ließ es geduldig über sich ergehen, dass er nichts als ein Lächeln erntete, sobald er sagte: Ich werde Kanzler. Lichtjahre entfernt von der Union bewegen sich die Sozialdemokraten in den Umfragen. An die Beliebtheitswerte der Kanzlerin kann Scholz nicht einmal auf den Zehenspitzen und mit ausgestreckten Fingern heranreichen. Zu viel Vertrauen hat die Partei verspielt in den vergangenen Jahren. Und mit Corona schlug ohnehin die Stunde der Exekutive – die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten profitierten von der Krise. Für die Union stellte sich eigentlich nur noch die Frage, wen sie ins Rennen schickt, um im September den sicheren Sieg einzuholen.
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