Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

"Das Ding": Panne: Altmaier weiß nichts von Röslers Ökostrom-Plänen

"Das Ding"

Panne: Altmaier weiß nichts von Röslers Ökostrom-Plänen

    • |
    Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP).
    Umweltminister Peter Altmaier (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Foto: dpa

    Regierungsinterne Kommunikationspanne: Minister Peter Altmaier kenne das Papier nicht, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Eine Sprecherin Philipp Röslers betonte, das Papier sei am Freitag an das Umweltministerium gefaxt worden. "Ich weiß nicht, an welche Faxnummer das gefaxt wurde", entgegnete Altmaiers Sprecher daraufhin in der Bundespressekonferenz.

    Peter Altmaier kennt Philipp Röslers Ökostrom-Pläne nicht

    Vielleicht tauche "das Ding" ja noch auf. "Wir freuen uns über jeden Debattenbeitrag", sagte er. Am Montagnachmittag teilte das Umweltministerium schließlich mit, das Papier sei angekommen. Für erneuerbare Energien zuständig ist in der Bundesregierung Altmaier. Minister Rösler will als Ergänzung zu Altmaiers Plänen für eine Strompreisbremse das Fördersystem für erneuerbare Energien radikal kappen.

    Keine Vergütung mehr?

    Betreiber von Wind- und Solarparks sollen keine Vergütung mehr bekommen und das Vermarktungsrisiko selbst übernehmen, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf ein Positionspapier. Röslers Sprecherin sagte, die neuen Vorschläge sollten auch bei einer Umweltministerkonferenz am 14. Februar im Bundesumweltministerium diskutiert werden.

    Das ist Philipp Rösler

    Philipp Rösler wurde wahrscheinlich am 24. Februar 1973 in Khán Hyng, einem vietnamesischen Dorf südlich von Saigon, geboren. Er war gerade neun Monate alt, als er von einer norddeutschen Familie adoptiert wurde. Bis dahin hatte er in einem katholischen Waisenhaus gelebt.

    Als sich seine Adoptiveltern trennten, blieb er bei seinem Vater, einem Hubschrauberpiloten, Berufssoldaten und Fluglehrer der Bundeswehr. Die Mutter wanderte nach Südamerika aus.

    1992 machte Philipp Rösler an der Lutherschule Hannover sein Abitur. Anschließend wurde er Sanitätsoffizieranwärter bei der Bundeswehr, bevor er an der Medizinischen Hochschule Hannover schließlich Humanmedizin studierte. 2002 promivierte er zum Dr. med.

    Rösler trat 1992 der FDP bei. Seit 1996 gehört er zum Landesvorstand der FDP Niedersachsen. Im selben Jahr wurde er Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Niedersachen. Er behielt das Amt bis 1999.

    Im Jahr 2000 trat er durch seine Taufe der römisch-katholischen Kirche bei. Seit 2008 zählt Rösler zur Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

    Von 2000 bis 2004 war Philipp Rösler ehrenamtlicher Generalsekretär der FDP Niedersachsen. Ab 2003 verdingte er sich als Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in Niedersachsen und als Mitglied im niedersächsischen Landtag.

    Seit 2002 ist er mit der Ärztin Wiebke Rösler verheiratet. Das Paar hat am 28. Oktober 2008 die Zwillingstöchter Grietje und Gesche bekommen. Die Familie lebt in Isernhagen in der Nähe von Hannover.

    Im Februar 2009 wurde er schließlich Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie stellvertretender Ministerpräsident in Niedersachsen. Acht Monate später übernahm er das Gesundheitsministerium und im Mai 2011 das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

    Philipp Rösler ist Bundesvorsitzender der FDP und seit Mai 2011 der Stellvertreter von Angela Merkel.

    2006 suchte Rösler zum ersten Mal sein Geburtsland auf. Laut eigener Aussage entsprach er damit dem Wunsch seiner Frau, die "gern wissen wollte, woher ich komme".

    Unklar blieb, ob Rösler daran teilnehmen wird und ob er eine persönliche Einladung erhalten hat. Regierungssprecher Steffen Seibert wies den Eindruck zurück, es gebe ein Kommunikationsproblem zwischen den beiden Ministern. Altmaier wiederum hatte vor zwei Wochen Rösler sehr kurzfristig über seine Pläne für ein befristetes Einfrieren der Ökostrom-Umlage per SMS informiert. Rösler geht diese Maßnahme nicht weit genug.

    "Unerträglich"

    Die SPD sprach von Selbstblockade und forderte ressortabgestimmte Vorschläge für eine Strompreisbremse. "Das Fingergehakel in der Energiepolitik zwischen Wirtschaftsminister Rösler und Umweltminister Altmaier ist unerträglich", sagte (dpa, AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden