Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

DDR-Vergangenheit: Angela Merkel: "Habe nie etwas verheimlicht"

DDR-Vergangenheit

Angela Merkel: "Habe nie etwas verheimlicht"

    • |
    Eine neue Biografie hinterfragt Angela Merkels politische Rolle in der DDR.
    Eine neue Biografie hinterfragt Angela Merkels politische Rolle in der DDR. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Bundeskanzlerin Angela Merkel ist eigenen Worten zufolge mit ihrer DDR-Vergangenheit  immer offen umgegangen. "Was mir wichtig ist - ich habe da nie irgendetwas verheimlicht", sagte die CDU-Politikerin am Sonntagabend bei einer Veranstaltung der Deutschen Filmakademie in Berlin. Allerdings habe sie vielleicht manche Dinge nicht erzählt, weil sie nie jemand danach gefragt habe. Als Beispiel nannte sie ihre Mitgliedschaft beim Freien Deutschen Gewerkschaftsbund FDGB sowie in der Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft.

    Biografie zu Angela Merkel: Fragen zur DDR-Vergangenheit

    Die Diskussion um Merkels DDR-Vergangenheit ist durch eine neue Biografie wieder ins Rollen gekommen. Die Journalisten Günther Lachmann ("Welt") und Ralf Georg Reuth ("Bild") werfen darin die Frage auf, ob die CDU-Politikerin an der Akademie für Wissenschaften der DDR FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda gewesen sei.

    CDU-Politikerin: FDJ ist nicht gleich die SED

    Zitate von Angela Merkel

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gilt nicht als großes Redetalent, aber im Gespräch kann sie schlagfertig und witzig sein. Eine Auswahl:

    «Auch mir hat eine Satiresendung schon einmal richtig aus der Seele gesprochen, als es dort hieß: Gott hat die FDP vielleicht nur erschaffen, um uns zu prüfen.» (Am 4. Dezember 2012 auf dem CDU-Parteitag zu den Turbulenzen in der Koalition.)

    «Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu einer Nation werden mit Leuten, die alle vor dem Fernseher sitzen und genau wissen, wer wie Fußball spielen muss, aber selber nicht mehr in der Lage sind, einen Ball vor sich her zu schieben.» (Am 18. Mai 2012 auf dem Katholikentag in Mannheim zum demografischen Wandel)

    «Wenn ich da immer gleich eingeschnappt wäre, könnte ich keine drei Tage Bundeskanzlerin sein.» (Am 16. November 2012 zu Russlands Präsident Wladimir Putin nach ihrer Kritik an seiner Menschenrechtspolitik und unter Verweis auf die häufige Kritik an ihr in Deutschland.)

    «Ich kann versprechen, das Brandenburger Tor steht noch eine Weile.» (Am 7. Juni 2011 zu Obama in Washington als freundliche Replik auf die Debatte, dass er einen Bogen um Berlin mache seit Merkel ihm 2008 verwehrt hatte, als damaliger Präsidentschaftskandidat bei einem Berlin-Besuch am Brandenburger Tor zu sprechen.)

    Zur Bundesregierung und FDP: «Diese Bundesregierung ist die erfolgreichste Bundesregierung seit der Wiedervereinigung.» (Am 21. November 2012 im Bundestag.)

    Zur Eurokrise: «Scheitert der Euro, scheitert Europa.» (Merkels Standardspruch zur Ausweitung der Euro-Rettungshilfen.)

    Zu Frankreich, Russland und den USA: «Es ist ja vielleicht unser bestgehütetes Geheimnis, dass die Chemie stimmt.» (22. Januar 2013 bei der 50-Jahr-Feier des Élysée-Vertrags über ihr als schwierig geltendes Verhältnis zu Frankreichs Staatspräsident François Hollande.)

    «Dass ich einmal im Rosengarten des Weißen Hauses stehen und von einem amerikanischen Präsidenten die Freiheitsmedaille empfangen würde, das lag jenseits aller meiner Vorstellungskraft.» (Am 8. Juni 2011 nach der Verleihung der höchsten zivilen Auszeichnung der USA durch Präsident Barack Obama in Washington.)

    Zur CDU: «Unser Anspruch heißt: Wir wollen Volkspartei bleiben, auch im 21. Jahrhundert. (...) Wir wollen die große Volkspartei der Mitte sein.» (Am Wahlabend des 27. September 2009.)

    «Wir machen es uns nicht zu jeder Sekunde einfach. Das ist so eine Art Test, wer noch wie viel Kraft hat.» (Am 19. Oktober 2012 mit Blick auf CSU-Chef Horst Seehofer)

    «In einer großen Koalition gibt es immer noch einen Partner, der möchte auch den Kanzler stellen. ... Herr Rösler ist gerne Vizekanzler - und das kann ich gut verstehen.» (Am 17. September 2012 auf die Frage, wie sich eine große Koalition von einer schwarz-gelben Koalition unterscheidet.)

    «Nein. Ich habe gewisse kamelartige Fähigkeiten. Ich habe eine gewisse Speicherfähigkeit. Aber dann muss ich mal wieder auftanken.» (Am 2. Mai 2013 im Gespräch mit der Frauenzeitschrift «Brigitte» auf die Frage, ob sie wirklich nur vier Stunden Schlaf brauche.)

    Merkel sagte, ein früherer Biograf von ihr habe sich mit dieser Frage bereits auseinandergesetzt. Er habe zu Recht darauf verwiesen, dass es einen Unterschied mache, ob man die FDJ (Freie Deutsche Jugend) praktisch mit der SED gleichsetze; oder ob man sie als Raum sehe, in dem man auch unpolitischere Dinge machen konnte. Sie habe sich schon umfassend geäußert, dass sie auch aus "Gemeinschaftsgründen" in die DDR-Jugendorganisation gegangen sei, betonte die Kanzlerin. "Ich kann mich da nur auf meine Erinnerung stützen. Wenn sich jetzt etwas anderes ergibt, kann man damit auch leben."

    Lieblingsfilm von Kanzlerin Angela Merkel gezeigt

    Bei der Veranstaltung in der Reihe "Mein Film" hatte Merkel die DEFA-Produktion "Die Legende von Paul und Paula" (1973) als ihren Lieblingsfilm vorgestellt. Sie habe sich den Film aber schon gewünscht, als sie von der neuen Biografie noch nicht wusste, sagte sie. dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden