Skandinavien, die Einheit der Länder in Europas Norden, hat ein Loch. Ungefähr in der Mitte der Landkarte. Schweden ist isoliert, die anderen nordischen Nationen wollen mit dem blau-gelb-beflaggten Nachbarn derzeit nichts zu tun haben. Finnland, Norwegen, Dänemark: Alle haben ihre Grenzen für Bewohner Schwedens dichtgemacht – oder zumindest fast. Nach Dänemark etwa dürfen nur Menschen aus der Öresundregion einreisen, wo seit 20 Jahren eine Seebrücke die Länder verbindet. Für den Großteil der Schweden ist der Nachbarstaat aber weiterhin tabu. Der Grund ist die Zahl der Corona-Infektionen, die seit Anfang Juni in Schweden fast konstant gestiegen ist – in den ersten Tagen des Juli waren es laut der Europäischen Seuchenbehörde knapp 150 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland waren es zuletzt unter 20, ebenso in Dänemark. In Norwegen und Finnland sogar weniger als zehn.
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