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Friseur, Kino, Supermarkt: Wo das Ansteckungsrisiko am höchsten ist
![Die Kinos sind geschlossen, dabei wäre hier das Infektionsrisiko vergleichsweise gering. Anders als beispielsweise im Büro. Die Kinos sind geschlossen, dabei wäre hier das Infektionsrisiko vergleichsweise gering. Anders als beispielsweise im Büro.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die Wahrscheinlichkeit, sich mit Corona zu infizieren, variiert je nach Umgebung, in der wir uns aufhalten. Eine Studie zeigt, wo das Infektionsrisiko am höchsten ist.
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Friseursalons dürfen ab März öffnen, Restaurants bleiben geschlossen. Die Regelungen wirken manchmal willkürlich. Doch das Risiko, sich mit Corona zu infizieren, unterscheidet sich tatsächlich von Raum zu Raum. Forscher der TU Berlin haben jetzt das Ansteckungsrisiko für verschiedene Szenarien ermittelt.
Sie haben dafür einen sogenannten „situationsbezogenen R-Wert“ berechnet. Dieser besagt, wie viele Personen ein Infizierter je nach Umgebung ansteckt. Entscheidend ist dafür die Menge an Virus-Partikeln, die in die Umgebungsluft abgegeben werden.
Infektionsrisiko unterschiedet sich je nach Aktivität der Menschen im Raum
Die unterscheidet sich je nach Aktivität der Menschen oder der Lautstärke, in der sie sprechen. Die Forscher unterscheiden dabei vier Kategorien.
Kategorie eins: Am wenigsten Aerosole werden abgegeben, wenn Menschen im Raum liegen und nur atmen.
Kategorie zwei: Wenn die Menschen stehen oder sitzen, werden schon etwas mehr Partikel in die Luft abgegeben.
Kategorie drei: Die Menschen sprechen wenig oder betätigen sich leicht, gehen zum Beispiel im Raum umher. Dadurch steigt der Anteil an Virus-Partikeln, die sie in die Umgebungsluft ausstoßen.
Kategorie vier: Am höchsten ist das Infektionsrisiko, wenn Menschen laut sprechen oder Sport machen.
Entscheidend für den situationsbezogenen R-Wert ist außerdem die Aufenthaltsdauer. Je mehr Zeit Menschen in einem Raum verbringen, desto höher das Infektionsrisiko.
So hoch ist das Infektionsrisiko im Kino, beim Friseur oder im Fitnessstudio
Aufgrund dieser Annahmen kommen die Forscher zum Ergebnis, dass der Wert für einen Einkauf im Supermarkt bei etwa eins liegt. Übersetzt heißt das: Betritt eine Infizierte Person einen Supermarkt - entsprechend der Regeln mit Maske - wird sie maximal eine weitere Person anstecken.
Deutlich niedriger ist der Wert zum Beispiel für Kino- oder Theaterbesuche. Auch hier gehen die Forscher davon aus, dass die Betreiber sich an die Regeln halten. Also Maßnahmen ergreifen, um Sicherheitsabstand zu schaffen.
Wenn ein Theater zu 40 Prozent belegt ist und die Besucher Maske tragen, ist das Infektionsrisiko mit einem situationsbezogenen R-Wert von 0,6 immer noch deutlich geringer als beim Einkaufen im Supermarkt. Selbst ohne Maske und 40 Prozent Auslastung liegt die Zahl mit 1,1 nur knapp über dem Supermarkt-Wert. Der Grund für das niedrige Risiko: Im Kino oder Theater wird wenig gesprochen. Außerdem sitzen die Zuschauer im Raum und bewegen sich nicht.
Höher ist das Infektionsrisiko dagegen in allen Einrichtungen, in denen Sport betrieben wird, darunter Fitnessstudios, Sporthallen, Schwimmbäder. Und Büros. Der Grund: Die Menschen halten sich im Büro deutlich länger auf als beispielsweise im Kino. Außerdem sprechen sie mehr. Die Forscher gehen davon aus, dass der R-Wert durch das Tragen einer Maske etwa halbiert wird. Steckt ein Infizierter im Büro ohne Maske also im Schnitt acht Menschen an, sind es mit Maske nur noch vier.
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Die Diskussion ist geschlossen.
(edit/mod/NUB 7.3)
Interessant wäre mal was die Forscher zu Tennis sagen (ca. 100 qm / Person). Von anderen Sportarten möchte ich garnicht reden, z.B. von solchen die nur im Freien ausgeübt werden. Das kapieren die misten eh nie. Kleiner Anmerkung: im ÖPNV ist die Infektionsgefahr ziemlich hoch. Da brauche ich keinen Wissenschaftler. Was mich bis heute stark gewundert hat, ist, daß man die Plärrerei ins Handy nicht verboten hat. Das wäre mal sinnvoll gewesen. Übrigens: am stärksten ist dsas Infektionsrisiko nicht wenn man Sport macht, nicht wenn man laut redet - vielmehr dann wenn man Abstände nicht einhält - egal wo. Der Rest außer Abständeni st vernachlässigbar gering.