Angesichts der Corona-Pandemie fordert Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, den ärmsten Staaten der Welt ihre Verbindlichkeiten zu erlassen. Der CSU-Politiker sagte unserer Redaktion: „Wir müssen alles tun, damit die armen Länder liquide und damit handlungsfähig im Kampf gegen Corona bleiben.“ Ansonsten komme es zu Hunger, Unruhen und unkontrollierbaren Fluchtbewegungen. Bereits jetzt zeige die Corona-Krise verheerende Auswirkungen auf Entwicklungsländer.
Entwicklungsminister Gerd Müller: "Millionen Menschen stehen ohne Arbeit und Einkommen da."
Entwicklungsminister Gerd Müller sagte: „Millionen Menschen stehen durch das Zusammenbrechen der Lieferketten ohne Arbeit und Einkommen vor dem Nichts. Hundert Milliarden Dollar Kapital sind schon aus Entwicklungsländern abgeflossen, die Nachfrage nach Rohstoffen bricht ein, Währungen wurden massiv abgewertet.“ 20 Millionen Arbeitsplätze gingen demnach allein im Tourismusbereich verloren.
Müller begrüßt die jüngste Entscheidung der Weltbank, den armen Ländern ihre Schulden für ein Jahr zu stunden. „Damit verschaffen wir den Ländern Luft, aber auch nicht mehr“, sagte er. Die Krise werde ja nicht in einem Jahr vorbei sein. Müller fordert: „Deswegen brauchen wir als nächsten Schritt einen Schuldenerlass für die 47 ärmsten Länder.“
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