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Coronavirus: Diakonie fordert Änderung der Impfstrategie

Coronavirus

Diakonie fordert Änderung der Impfstrategie

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    Das ist der Stoff, auf den die Welt hofft: Der Impfstoff der Firmen Pfizer und Biontech ist in manchen Ländern schon im Einsatz.
    Das ist der Stoff, auf den die Welt hofft: Der Impfstoff der Firmen Pfizer und Biontech ist in manchen Ländern schon im Einsatz. Foto: Ariel Schalit, AP, dpa

    Sie stehen in der aktuellen Corona-Impfstoffstrategie in der Prioritätenliste nicht ganz oben, sind aber auch wichtig: Menschen, die ihre Angehörigen im eigenen Haus pflegen und betreuen. Die Diakonie Deutschland fordert deshalb eine Strategieänderung bei der Corona-Impfung, die kommende Woche beginnen soll.

    „Es ist richtig, die vulnerablen Gruppen, deren behandelnde Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegerinnen und Pfleger zuerst zu impfen“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie unserer Redaktion und betonte gleichzeitig: „Man muss aber wissen, dass 70 Prozent der zu pflegenden Menschen von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt werden. Diese Menschen müssen wir auch impfen.“

    "Riesengroßes familiäres Netzwerk"

    Lilie sprach von einem „riesengroßen familiären Netzwerk“, das jeden Tag „für die Versorgung der größten Gruppe der Pflegebedürftigen unbemerkt vom Rampenlicht Sorge trägt“. Diese Gruppe müsse nun „ganz schnell in den Fokus der Debatte kommen“. Bei den Corona-Impfungen, die ab dem 27. Dezember beginnen sollen, genießen nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang vor allem Personen höchste Priorität, die ambulant oder stationär mit älteren pflegebedürftigen Menschen arbeiten. Die Gruppe derer, die Angehörige zu Hause pflegen, kommt auch in der zweiten Stufe nicht ausdrücklich vor.

    Ulrich Lilie, 62 ist Präsident der Diakonie.
    Ulrich Lilie, 62 ist Präsident der Diakonie. Foto: Thomas Meyer, Ostwerk

    Lilie forderte außerdem Unterstützung bei den Corona-Tests in Altenheimen. „Man muss jetzt bei den Tests sehr klar sagen: Da müssen Leute zur Unterstützung von außen kommen“, sagte er. „Wenn beispielsweise eine Altenpflegeeinrichtung 80 Menschen betreut und sie haben dann ein Pflegeteam, von dem die Hälfte selbst an Corona erkrankt oder in Quarantäne ist – wer soll denn da diese Tests machen?“

    Es brauche dafür mindestens eine Person und die müsse fachlich ausgebildet sein und die Bewohner und die Mitarbeiterinnen zuverlässig testen. „Das erfordert Kenntnisse und ist richtig viel Aufwand“, sagte Lilie. Wenn man die Sache sicher und zuverlässig machen wolle, müsse man bei einem positiven Testergebnis den PCR-Test hinterher auch noch machen. „Das ist eine sehr aufwendige Geschichte“, sagte der Diakonie-Präsident.

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