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Corona-Politik: Linke-Parteichefinnen fordern zwei bis drei Wochen harten Lockdown

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Linke-Parteichefinnen fordern zwei bis drei Wochen harten Lockdown

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    Die Linkenspitze geht im Interview auf Distanz zur früheren zu Sarah Wagenknecht.
    Die Linkenspitze geht im Interview auf Distanz zur früheren zu Sarah Wagenknecht. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    Die beiden Parteichefinnen der Linke Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow haben sich angesichts der stark steigenden Neuinfektionszahlen für einen harten konsequenten Lockdown ausgesprochen.

    „Ein konsequenter und solidarischer Lockdown mit dem Herunterfahren der meisten Bereiche über zwei, drei Wochen wäre deutlich sinnvoller, als sich in diesem halbherzigen und belastenden Dauer-Lockdown noch über Wochen und Monate weiterzuschleppen“, sagte Wissler gegenüber unserer Redaktion.

    „Wenn man Notbremsen erst bei Inzidenzwerten von 100 und 200 zieht, ist man schon mittendrin im exponentiellen Wachstum“, erklärte die Linkechefin.

    Hennig-Wellsow machte die widerstreitenden Positionen der CDU-Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin für die dritte Corona-Welle verantwortlich

    „Aktuell laufen die Intensivstationen voll“, betonte Wissler. „Da kann man nicht die Schulen aufmachen und in Modellregionen den Einzelhandel öffnen.“ Ihre Co-Vorsitzende Hennig-Wellsow machte vor allem die widerstreitenden Positionen der CDU-Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel für den Anstieg der dritten Corona-Welle verantwortlich. „Daran ist ja bislang ein einheitliches Vorgehen in der Bekämpfung der Pandemie krachend gescheitert.“

    Wenn es darum gehe, in welchem Team die Linke bei der Pandemiebekämpfung stehe, „dann ist es definitiv das Team Solidarität“, betonte Hennig-Wellsow. „Alle, die unter den Folgen der Pandemie leiden, müssen geschützt werden“, forderte die Linke-Vorsitzende.

    „Für Eltern müssen die Krankheitstage mit Kindern ausgebaut werden. Das Kurzarbeitergeld muss mindestens 1200 Euro betragen, damit Leute überhaupt davon leben können.“ In gleicher Höhe müsse es auch ein Pandemieüberbrückungsgeld für die betroffenen Selbstständigen geben. „Für die ist zwar jetzt Hartz IV geöffnet, aber das ist demütigend für Leute, die mitunter Jahrzehnte gearbeitet haben.“ Auch die Unternehmen müssten angesichts der dritten Welle endlich verpflichtend Corona-Tests anbieten.

    Die Parteispitze geht auf Distanz zu Sarah Wagenknecht

    Die beiden Parteichefinnen der Linke gingen in dem Doppelinterview auch auf Distanz zur Früheren Linke-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht. „Mir sind Auszüge aus dem Buch natürlich nicht verborgen geblieben“, sagte Wissler. „Nur sehe ich solche Widersprüche, wie sie Sahra Wagenknecht formuliert, überhaupt nicht“, betonte sie .

    Die Spaltung verläuft doch nicht zwischen Stadt und Land, zwischen unterschiedlichen Lebensstilen, zwischen Latte Macchiato und Pils in der Eckkneipe. Die Spaltung verläuft zwischen oben und unten.“ Die Linke stehe an der Seite all jener, die sich gegen soziale Ungerechtigkeit, Rassismus und Klimawandel wehrten.

    Auch Hennig-Wellsow betonte: „Man darf nicht zu schematisch denken.“ Linke Politik sei, jedem Einzelnen die Freiheit zu ermöglichen, das Leben zu leben, das er oder sie möchte. „Ein Arbeiter auf dem Land kann auch schwul sein und Migrationshintergrund haben“, betonte sie. „Wir sind für alle da, Grundrechte sind für uns unteilbar.“

    Lesen Sie das ganze Interview hier: Linke-Chefin Henning-Wellsow: „Wir sind im Team Solidarität“

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