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Corona-Pandemie: Vorbild England? Diskussionen um "Freiheitstag" am 30. Oktober

Corona-Pandemie

Vorbild England? Diskussionen um "Freiheitstag" am 30. Oktober

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    Andreas Gassen fordert eine Aufhebung aller Corona-Maßnahmen.
    Andreas Gassen fordert eine Aufhebung aller Corona-Maßnahmen. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat für den 30. Oktober die Aufhebung aller Corona-Beschränkungen gefordert. "Nach den Erfahrungen aus Großbritannien sollten wir auch den Mut haben zu machen, was auf der Insel geklappt hat. Also braucht es jetzt eine klare Ansage der Politik: In sechs Wochen ist auch bei uns Freedom Day!", sagte der Kassenärztechef der Neuen Osnabrücker Zeitung. Über diese Forderung ist eine heftige Diskussion entbrannt.

    SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält dies für "nicht ethisch vertretbar". Die Welle der Pandemie, die dann käme, wäre zu groß, warnte der SPD-Politiker auf Twitter. Besser wäre eine Öffnung, wenn 85 Prozent geimpft seien. Bis dahin sollte die 2G-Regel gelten.

    Ein deutscher "Freedom Day"? Kassenärztechef fordert "Freiheitstag"

    Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen widersprach Gassen ebenfalls. Die Forderung widerspreche unter anderem der Haltung der Mehrheit der niedergelassenen Ärzte. Für eine Lockerung der Maßnahmen bräuchte es eine Impfquote bei den über 60-Jährigen von deutlich über 90 Prozent, in der Gesamtbevölkerung bei den impffähigen Personen von über 80 Prozent. Er nannte Gassens Vorschlag "zynisch". Auch der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, lehnte Gassens Forderung ab.

    Der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann hält eigenen Angaben nach eine Diskussion über eine Aufhebung der Corona-Regeln zwar für richtig. Es sei aber zu früh dafür, ein konkretes Datum zu nennen, sagte Ullmann auf NDR Info. In den kommenden Wochen müsse man die Corona-Entwicklungen genau beobachten.

    Zuspruch von der AfD für "Freiheitstag"

    Zuspruch erhält Gassen derweil von der AfD. Spitzenkandidatin Alice Weidel teilte mit: "Die Kassenärzte wissen besser als alle selbst ernannten Gesundheitsexperten um die Corona-Lage und den Zustand unseres Gesundheitssystems. (...) Die Notlage darf nicht zur neuen Normalität werden. Statt 2G-Regime und Lockdown für Ungeimpfte braucht Deutschland schnellstmöglich den Freiheitstag." (dpa)

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