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Corona-Pandemie: Unionspolitiker streiten nach Corona-Gipfel über Stufen-Öffnungsplan

Corona-Pandemie

Unionspolitiker streiten nach Corona-Gipfel über Stufen-Öffnungsplan

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    Die Unionsfraktion im Bundestag streitet über die schrittweise Öffnung des Lockdowns.
    Die Unionsfraktion im Bundestag streitet über die schrittweise Öffnung des Lockdowns. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Die neuen Beschlüsse von Bund und Ländern über die Lockerungspläne in der Corona-Pandemie führen zu einem tiefen Riss zwischen den Abgeordneten in der Unionsfraktion. Während im Gespräch mit unserer Redaktion der CSU-Gesundheitsexperte Stephan Pilsinger die geplanten Lockerungen scharf kritisierte, kündigte das CDU-Fraktionsvorstandsmitglied Axel E. Fischer an, nun im Bundestag gegen die Fortsetzung des Lockdowns zu stimmen.

    Pilsinger warnt nach Öffnungen vor Überlastung des Gesundheitssystems

    Pilsinger warnte vor einer dritten Welle mit hohen Todeszahlen, die das deutsche Gesundheitssystem zu überlasten drohe. „Ich mache mir wegen der schnellen Ausbreitung der britischen Virusmutante, die deutlich ansteckender und vermutlich auch gefährlicher ist, große Sorgen“, sagte der CSU-Politiker, der selbst Arzt ist.

    „Schon unter den aktuell geltenden Lockdown-Maßnahmen nimmt die Anzahl der Corona-Virus-Infektionen auch wegen der britischen Mutation wieder deutlich zu“, erklärte er. „Wenn wir jetzt zusätzlich zu stark lockern, geraten wir sehr schnell wieder in ein gefährliches exponentielles Wachstum, das zu einer Überlastung unseres Gesundheitssystems führen kann.“

    CSU-Gesundheitsexperte verweist wegen Öffnungen auf Todeszahlen in England

    Pilsinger verwies auf negative Erfahrungen in anderen europäischen Ländern: „In Irland und England wurde zu früh gelockert“, betonte er. „Daraufhin gingen die Zahlen mit der Mutation massiv nach oben und sie mussten auch aufgrund der hohen Todeszahlen wieder in den strengen Lockdown gehen. Diesen Fehler dürfen wir in Deutschland nicht wiederholen.“

    Der CDU-Haushaltspolitiker Fischer kritisierte dagegen die beschlossene Lockdown-Verlängerung. „Von einer Überbelastung der Intensivstationen und Krankenhäuser kann derzeit keine Rede sein, zudem stehen mittlerweile Impfstoffe zur Verfügung“, betonte er.

    CDU-Politiker Fischer: "Staat kann Bürger nicht vor allen Gefahren schützen"

    „Es kann keinen hundertprozentigen Schutz gegen Erkrankungen geben, und es ist auch nicht die Aufgabe des Staates, die Bürger zeitlebens vor allen Gefahren zu schützen und im Gegenzug viele Begleitschäden in Kauf zu nehmen“, betonte der baden-württembergische CDU-Politiker.

    „Angesichts der überschaubaren Fallzahlen kann ich eine „Epidemische Lage von nationaler Tragweite nicht erkennen“, fügte er hinzu. „Das Ende des Lockdowns muss jetzt zügig und spürbar eingeleitet werden“, betonte Fischer. Er werde deshalb im Bundestag am Donnerstag gegen die Verlängerung des Corona-Lockdowns stimmen, kündigte der CDU-Politiker an.

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