Der stellvertretende CDU-Chef Nobert Röttgen fordert nach der gekippten Osterruhe einen schonungslos ehrlichen Umgang mit den Gefahren der dritten Corona-Welle und einer möglichen Verschärfung der Lockdown-Maßnahmen. „Die Bürger verdienen es, dass ihnen in aller Klarheit gesagt wird, wo wir stehen“, sagte Röttgen unserer Redaktion. „Pandemisch stehen wir am Anfang der schlimmsten Infektionswelle, die wir bisher erlebt haben, denn die britische Mutante ist viel gefährlicher“, betonte der CDU-Politiker. „Bevor die Lage besser wird, wird sie jetzt erst einmal schlechter werden“, sagte Röttgen. „Das wurde noch nicht deutlich genug gemacht.“
Röttgen lobt Merkels Fehlereingeständnis als wichtigen Schritt
Der CDU-Außenexperte lobte das Fehlereingeständnis von Bundeskanzlerin Angela Merkel als wichtigen Schritt für eine ehrliche Pandemiebekämpfung. „Mit dem Eingeständnis eines Fehlers und der persönlichen Entschuldigung der Kanzlerin ist der erste Schritt zur Rückgewinnung verlorengegangenen Vertrauens gemacht“, betonte Röttgen. „Das ist jetzt eine Chance, denn ohne das Vertrauen der Bevölkerung ist die Pandemie nicht in den Griff zu bekommen“, fügte er hinzu.
„Je länger und strenger ein Lockdown ist, desto mehr muss er gerechtfertigt werden."
„Zur ehrlichen Analyse gehört auch, dass beim Impfen und Testen Fehler gemacht wurden“, betonte der Außenpolitiker. „Weil wir hier zurückhängen, bleibt zur akuten Pandemiebekämpfung in den kommenden Wochen nur die Einschränkung der Mobilität als effektives Instrument“, sprach sich Röttgen für eine konsequente Fortsetzung der Lockdown-Maßnahmen aus. „Das muss ehrlich und klar gegenüber den Bürgern begründet werden, damit es akzeptiert werden kann“, betonte er. „Je länger und strenger ein Lockdown ist, desto mehr muss er gerechtfertigt werden."
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