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Corona-Pandemie: Markus Söder: "Müssen das ganze Land sofort stärker herunterfahren"

Corona-Pandemie

Markus Söder: "Müssen das ganze Land sofort stärker herunterfahren"

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    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert eine Bundesnotbremse und massive Einschränkungen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle.
    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert eine Bundesnotbremse und massive Einschränkungen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Deutschland steuert auf harte Einschränkungen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle zu. Selbst ein Lockdown für alle ist inzwischen wieder eine Option. "Wir werden alles tun, was nötig ist. Es gibt nichts, was nicht in Betracht gezogen werden kann", twitterte der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz am Samstag.

    Hintergrund sind hohe Infektionszahlen und die neue südafrikanische Virusvariante Omikron, die auch in Bayern angekommen ist. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina fordert deshalb sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen. Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder spricht sich für schnelle und harte Maßnahmen aus.

    Markus Söder: "Jeder Tag des Wartens und Zögerns ist ein verlorener Tag"

    "Zum Schutz unseres Gesundheitssystems müssen wir das ganze Land leider noch stärker herunterfahren", sagte Söder unserer Redaktion. "Die Warnungen der Leopoldina sind ein Weckruf: Es braucht jetzt konsequente Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, einen Lockdown für Hotspotregionen, Masken in allen Schulen und Fußballspiele ohne Zuschauer." Am Wochenende strömten wieder zigtausende Fußballfans in die Stadien. "Jeder Tag des Wartens und Zögerns ist ein verlorener Tag. Ganz Deutschland steuert auf eine Notlage zu, die kommende Bundesregierung darf nicht länger tatenlos zuschauen", sagte Söder.

    Das nächste Treffen von Bund und Ländern soll allerdings planmäßig erst am 9. Dezember stattfinden. Zu spät, findet Söder. "Eine Bundesnotbremse muss noch in dieser Woche beschlossen werden", fordert der CSU-Vorsitzende. "Wir benötigen wieder ein einheitliches Corona-Management für ganz Deutschland. Deshalb brauchen wir schnellstmöglich eine Ministerpräsidentenkonferenz und ein neues Gesetz, das der dramatischen Situation gerecht wird – und endlich den neuen Bundesgesundheitsminister." Die SPD hat als einzige Ampel-Partei noch nicht über die Besetzung ihrer Ministerien entschieden.

    Sorge wegen neuer Omikron-Variante des Coronavirus

    Bislang ist unklar, ob Omikron "nur" ansteckender ist, oder ob sie sogar die Impfung aushebeln könnte. Schon jetzt sind viele Krankenhäuser am Anschlag. Am Wochenende wurden weitere Covid-Patienten aus Bayern ausgeflogen, um eine Überlastung zu verhindern. Niemand könne abschätzen, wie sich die neue Variante auswirken werde, warnte Söder. Er will deshalb nicht nur sämtliche Flüge aus Südafrika stoppen: "Wir dürfen nichts ausschließen. Im Übrigen braucht es mehr Impfstoff für die Länder, umfangreiche Entschädigungen für die Wirtschaft wie im vergangenen Jahr und eine Impfpflicht für alle ab Januar. Das ist ein Notpaket für Deutschland."

    Bayerns FDP-Chef Martin Hagen hingegen warnt vor einem Schnellschuss: "Die Lage in den Krankenhäusern ist dramatisch. Auf der anderen Seite beginnen die neuen Maßnahmen ja gerade erst zu wirken. Der R-Wert ist zuletzt auf 1,03 gesunken, das ist ein gutes Zeichen", sagte er unserer Redaktion.

    Bayerns FDP-Chef Martin Hagen.
    Bayerns FDP-Chef Martin Hagen. Foto: dpa

    Der R-Wert beschreibt, wie viele weitere Menschen eine infizierte Person durchschnittlich ansteckt. "Man sollte in einer Pandemie nichts ausschließen, aber ich rate von Kurzschlussreaktionen ab", sagte Hagen. Die Kollateralschäden eines Lockdowns seien massiv.

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