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Corona-Pandemie: Hausärzteverband verschärft Kritik an verschobenem Impfstart in Praxen

Corona-Pandemie

Hausärzteverband verschärft Kritik an verschobenem Impfstart in Praxen

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    Noch sind Corona-Impfungen beim Hausarzt Zukunftsmusik. Der Präsident des deutsche Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, findet für diesen Umstand deutliche Worte.
    Noch sind Corona-Impfungen beim Hausarzt Zukunftsmusik. Der Präsident des deutsche Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, findet für diesen Umstand deutliche Worte. Foto: Marius Becker, dpa

    Der Deutsche Hausärzteverband verschärft seine Kritik an der Bundesregierung und fordert, die Corona-Impfungen komplett von den Impfzentren in die Hausarztpraxen zu verlegen. „Wir Hausärztinnen und Hausärzte sind erschüttert und fassungslos darüber, dass der längst überfällige Impfstart in unseren Praxen nun weiterhin auf die lange Bank geschoben wird“, sagte Verbandspräsident Ulrich Weigeldt unserer Redaktion. „Derweil liegen Millionen Impfstoffdosen ungenutzt herum in kostenintensiven Impfzentren, deren Anonymität gerade ältere Menschen scheuen“, kritisierte er.

    Hausärzteverbands-Präsident Weigelt: „Die Praxen könnten sofort mit dem Impfen loslegen“

    Weigeldt forderte, die Impfungen in den Impfzentren auslaufen zu lassen und schnellstmöglich den Arztpraxen zu übertragen. „Man mag die jetzt dort noch gebuchten Impftermine ja abarbeiten, aber parallel dazu muss das Feld der Impfungen endlich den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten überlassen werden“, sagte der Hausärztepräsident. „Die Praxen könnten sofort mit dem Impfen loslegen“, betonte er.

    Vorwurf an die Politik: Alte Menschen werden in die Einsamkeit, Kinder ins Homeschooling gesperrt

    Weigeldt kritisierte die Gesundheitsminister von Bund und Ländern scharf: „Während die Infektionszahlen wieder ansteigen und schnelles Handeln gefragt ist, hat die Politik offenbar nichts Besseres zu tun, als sich in bräsigen Beratungsrunden an bürokratischen Vorschriften und Verteilungsquoten abzuarbeiten“, sagte er gegenüber unserer Redaktion.

    Impfungen bedeuteten mehr Lockerungen und damit Freiheiten für alle. „Doch stattdessen werden alte Menschen weiter in die Einsamkeit gezwungen, sind an Schulen vielerorts ganze Jahrgänge von Kindern weiterhin vom Präsenzunterricht ausgesperrt“, warf Weigeldt der Politik vor. „Das ist nahezu kafkaesk!“ (AZ)

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