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Corona-Pandemie: Die Corona-Ampel in Schwaben steht schon auf rot

Corona-Pandemie

Die Corona-Ampel in Schwaben steht schon auf rot

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    Auf der Intensivstation des Krankenhauses Aichach steigt die Zahl der Corona-Patienten.
    Auf der Intensivstation des Krankenhauses Aichach steigt die Zahl der Corona-Patienten. Foto: Ulrich Wagner

    Die Corona-Lage verschlechtert sich weiter. Die Sieben-Tage-Inzidenz etwa hat sich seit Ende September beinahe verdoppelt. Auf den Intensivstationen hat die Zahl der behandelten Covid-19-Patienten laut Divi-Intensivregister bereits in den vergangenen Tagen zugenommen. Besonders schnell steigen die Zahlen in Bayern, doch Maßnahmen will die Staatsregierung nicht ergreifen – die Begründung: Die bayernweite Krankenhaus-Ampel steht auf Grün.

    Genau deshalb schlagen nun Experten Alarm. Denn der Wert, der für ganz Bayern erhoben wird, täuscht darüber hinweg, dass sich die Situation in einigen Regionen massiv zuspitzt – unter anderem in Schwaben. Stand Dienstag waren dort 24 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, wie Hubert Mayer, ärztlicher Koordinator des Regierungsbezirks, erklärt. Diese Zahl bekommt eine besondere Bedeutung, wenn man sie in einen größeren Kontext setzt: „Das ist in etwa der Anteil, der bayernweit den 600 Corona-Patienten auf Intensivstationen entspricht, bei deren Erreichen die rote Stufe der Corona-Ampel eintritt“, sagt Mayer, der auch Geschäftsführer der Kliniken an der Paar im Landkreis Aichach-Friedberg ist. Er verdeutlicht: „Gäbe es eine regionale Schwaben-Ampel, dann würde sie bereits rot leuchten. Das Infektionsgeschehen ändert sich gerade dramatisch.“

    Bayerisches Gesundheitsministerium will die Corona-Lage beobachten

    Auch aus dem besonders betroffenen Landkreis Mühldorf am Inn werden Mahnungen laut. Landrat Max Heimerl (CSU) fordert, dass der Freistaat Bayern die Regeln für die Krankenhaus-Ampel konkretisiert. Es brauche ein Regelwerk, was passiere, wenn die Ampel auf Gelb oder Rot springe. Doch in München gibt man sich zurückhaltend. „Wir beobachten selbstverständlich die Lage genau und werden umgehend handeln, wenn dies geboten erscheint“, teilt ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums auf Anfrage mit.

    Automatisch in Kraft tretende Regeln gibt es nicht mehr, seit die Inzidenz als nachrangig erachtet wird. Dabei zeigt sich gerade, wie stark sie mit der Situation in den Kliniken zusammenhängt. „Nach wie vor sind die Infektionsinzidenz und die Krankenhausaufnahmeinzidenz eng miteinander verknüpft“, sagt Frank Ulrich Montgomery, Chef des Weltärztebundes. „Nur der Faktor ändert sich.“ Das heißt: Die Überlastung der Kliniken tritt wegen der hohen Impfquote erst bei einem höheren Inzidenzwert ein. „Die gegenwärtige Entwicklung macht mir große Sorge“, sagt Montgomery. Die Krankheit tobe sich jetzt bei den Ungeimpften aus, während die Geimpften recht zuverlässig vor schweren Verläufen geschützt seien.

    In Baden-Württemberg ist bald die erste Corona-Warnstufe erreicht

    In Baden-Württemberg rechnet die Regierung damit, dass noch im Laufe dieser Woche die landesweite Warnstufe erreicht werde. Anders als Bayern hat Baden-Württemberg kein Ampelsystem, sondern Alarmstufen. Die erste Warnstufe wird ausgerufen, wenn an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen mindestens 250 Corona-Patienten auf den Intensivstationen liegen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss dann bei Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen etwa im Restaurant oder Schwimmbad einen PCR-Test vorweisen. Ein Schnelltest reicht nicht mehr. Für Ungeimpfte gelten Kontaktbeschränkungen. „Die Ärzteschaft auf den Intensivstationen ist in Habachtstellung, die Zahl der Patientinnen und Patienten dort steigt derzeit kontinuierlich und diese Woche könnte der kritische Wert von 250 erreicht werden“, sagt Gesundheitsminister Manne Lucha. „Eine Belastung des Gesundheitssystems wie im vergangenen Winter können wir uns nicht mehr erlauben.“

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