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Corona-Pandemie: Corona-Zahlen steigen wieder an: Droht nun eine dritte Welle?

Corona-Pandemie

Corona-Zahlen steigen wieder an: Droht nun eine dritte Welle?

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    Die dritte Welle des Coronavirus und seiner Mutationen könnte den Öffnunsstrategien einen Strich durch die Rechnung machen.
    Die dritte Welle des Coronavirus und seiner Mutationen könnte den Öffnunsstrategien einen Strich durch die Rechnung machen. Foto: Georg Hochmuth, dpa (Symbolbild)

    Überall in Deutschland zieht es die Menschen in den ersten Frühlingstagen hinaus in die Natur, in Parks und auf Spielplätze. Auf den Bürgersteigen strecken freudig gelaunte Spaziergänger die Nasen in die Sonnenstrahlen. Ein Land atmet durch und hofft auf bessere Zeiten. Doch das Coronavirus droht diese Hoffnung im Keim zu ersticken. Die Zahlen weisen trotz strenger Beschränkungen in die falsche Richtung. Am Sonntag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) 7676 Neuansteckungen binnen eines Tages. Das sind anderthalb Tausend mehr als am Sonntag vor einer Woche. Auch die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz erhöhte sich auf bundesweit 60,2. Der Wert misst die Neuninfizierten pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von einer Woche. Auch die Reproduktionszahl liegt wieder über 1, was auf eine stärkere Ausbreitung hinweist.

    Mutation: Schlechte Aussichten für Gastronomie, Hotelgewerbe und Kulturschaffende

    Damit tritt zeitgleich zum Frühlingsanfang die Entwicklung ein, vor der die Virologen und auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gewarnt haben. Die Mutationen des Erregers machen diesen ansteckender, was die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, dass es wieder zu mehr Ausbrüchen kommt. Für alle, die sich nach Normalität sehnen, aber vor allem für Wirtsleute, Händler, Hoteliers und Kinobetreiber sind das schlechte Nachrichten.

    In den vergangenen Tagen hatte die Diskussion um Öffnungen Tempo aufgenommen. Die vom Lockdown betroffenen Branchen forderten ein Treffen mit der Kanzlerin und einen Stufenplan darüber, wann sie wieder aufsperren dürfen. Einige klagen im Eilverfahren vor Gerichten auf ein Ende der Zwangspause. Doch diese Debatte war getrieben von sinkenden Infektionszahlen. Wenn sich aber bei gleichbleibendem Seuchenschutz wieder mehr Menschen mit dem Corona-Virus anstecken, entfällt das wichtigste Argument.

    Wichtig sind Schulen und Kitas - sie sollen zuerst öffnen

    Grünen-Chefin Annalena Baerbock sieht wegen der drohenden dritten Welle keinen Raum für Lockerungen im Bereich der Wirtschaft. „Und deswegen ist es aus meiner Sicht so wahnsinnig wichtig, dass jetzt nicht neue Bereiche geöffnet werden, sondern der eine Bereich, das habe ich auch immer wieder selber massiv eingefordert, nämlich Kinder und Schulen“, sagte sie dem Deutschlandfunk.

    Die Grünen haben sich ebenfalls für einen Stufenplan ausgesprochen, unterstreichen aber, dass dieser auch klar regeln muss, wann bei steigenden Infektionszahlen das öffentliche Leben wieder heruntergefahren wird. Kanzlerin Merkel hält es erst für vertretbar, Geschäfte, Kinos, Museen und Theater wieder zu öffnen, wenn die Inzidenz stabil bei einem Wert von 35 liegt. Derzeit entfernt sich Deutschland wieder von diesem Wert. Dennoch wird es wohl dabei bleiben, dass kleine Kinder wieder zurück in Kindergärten und Grundschulen gehen dürfen. In allen Parteien ist der Rückhalt dafür da. RKI-Chef Lothar Wieler hatte am Freitag betont, dass das unter Einhaltung der Hygienekonzepte möglich sei. Diese müssten dann aber auch strikt durchgeführt werden, mahnte er.

    Mutation fordert Intensivstationen wieder heraus

    Nicht abzusehen ist derzeit, ob das durch Mutationen zurückschlagende Virus wieder die Intensivstationen an die Belastungsgrenze führen wird. Derzeit kämpfen dort knapp über 3000 Corona-Patienten mit dem Tod. Anfang des Jahres waren es beinahe 6000. Die Impfungen könnten dazu beitragen, die Lage in den Kliniken beherrschbar zu halten. Besonders Senioren sind gefährdet, nach einer Ansteckung stationär behandelt werden zu müssen. Sie werden deshalb mit Priorität geimpft. Allerdings deuten Daten aus Großbritannien darauf hin, dass die neuen Virus-Varianten nicht nur ansteckender, sondern auch aggressiver sind. Das könnte dazu führen, dass mehr jüngere Patienten eingeliefert werden müssen.

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