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Corona-Pandemie: Ab Montag steigt auch in Bayern der Druck auf Ungeimpfte

Corona-Pandemie

Ab Montag steigt auch in Bayern der Druck auf Ungeimpfte

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    Ministerpräsident Söder will vom Inzidenzwert als Richtschnur abrücken.
    Ministerpräsident Söder will vom Inzidenzwert als Richtschnur abrücken. Foto: Peter Kneffel, dpa (Archivbild)

    Mit dem Montag werden, die Hürden für all jene, die noch nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, höher: Sobald der Inzidenzwert über 35 liegt, greift die sogenannte 3G-Regel. Unter anderem der Zugang zur Innengastronomie, zu Hotels, zu Sportangeboten in geschlossenen Räumen, zum Friseur oder zur Kosmetikerin und zu Innen-Veranstaltungen wird nur noch jenen gewährt, die entweder geimpft sind, von einer Covid-Erkrankung genesen oder einen aktuellen negativen Test vorlegen können. Der durchschnittliche Inzidenzwert in Bayern lag am Sonntag bei 41,1, für Deutschland lag die Inzidenz bei 54,5 – Tendenz steigend. Die neuen Regeln werden also in vielen bayerischen Städten und Gemeinden schnell umgesetzt werden müssen.

    „Klar ist: Die Pandemie ist nicht vorüber“, sagt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. „Klar ist auch: Im Innenbereich ist das Infektionsgeschehen deutlich größer. Wir brauchen daher vor allem mit Blick auf die kommenden Herbst- und Wintermonate und die wieder steigende 7-Tage-Inzidenz passende Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens.“ Der Schwellenwert für eine Testpflicht wird deshalb ab diesem Montag von 50 auf 35 abgesenkt. Schnelltests dürfen nicht älter sein als 24 Stunden, PCR-Tests nicht älter als 48 Stunden. Noch werden die Kosten für die Tests übernommen, das soll sich im Herbst ändern.

    Neue Corona-Regeln in Bayern: "Corona ist weiterhin gefährlich"

    Um Krankenhäuser besonders zu schützen, werden die Regeln dort auch für Besucher angewandt. Strenger wird es in den Alten- und Pflegeheimen: Dort müssen sich Gäste unabhängig vom Inzidenzwert testen lassen oder einen Impf- beziehungsweise Genesungsnachweis erbringen. Kinder bis zum sechsten Geburtstag sind von den Corona-Vorschriften ausgenommen. Gelockert werden die Maßgaben für große Sport- und Kulturveranstaltungen – die können unabhängig vom vorherrschenden Inzidenzwert stattfinden. Aber auch hier gilt die Regel: Rein kommt nur, wer getestet, geimpft oder genesen ist. „Corona ist weiterhin gefährlich und hoch ansteckend“, betont Minister Holetschek.

    Mit den Regeln werden die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz umgesetzt – allerdings ist fraglich, wie lange sie gelten werden. Denn schon Ende des Monats will sich die Landesregierung erneut treffen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. In anderen Bundesländern ist dies bereits geschehen.

    Passt Markus Söder die Corona-Strategie in Bayern an?

    Unter anderem in Baden-Württemberg spielt seit vergangener Woche der Inzidenzwert keine Rolle mehr. Stattdessen gilt die 3G-Regel nun generell – selbst bei niedrigen Zahlen. Geimpfte und Genesene genießen damit weitgehende Freiheiten – Ungeimpfte müssen sich hingegen häufiger als bisher testen lassen. Auch Ministerpräsident Markus Söder kann sich inzwischen diesen Weg vorstellen. „Aufgrund der hohen Impfquote ist die Methodik der ersten drei Wellen, also sich nur auf die Inzidenz zu konzentrieren, nicht mehr passend“, sagte der CSU-Chef der Mediengruppe Münchner Merkur tz. Stattdessen soll künftig „eine Art Krankenhaus-Ampel“ die rote Linie vorgeben. Bislang bewegt sich die Zahl der Corona-Patienten in den bayerischen Krankenhäusern auf niedrigem Niveau. „Wir müssen ein neues Kapitel aufschlagen aus Sicherheit und Eigenverantwortung“, sagte Söder.

    Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Bayern: Winfried Kretschmann und Markus Söder.
    Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Bayern: Winfried Kretschmann und Markus Söder. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Mit dem Schritt soll aber auch der Druck auf jene erhöht werden, die sich bislang nicht impfen lassen wollen. Tatsächlich steigt in Baden-Württemberg seit einigen Tagen die Zahl der Erstimpfungen erkennbar an – was zumindest das Stuttgarter Sozialministerium mit der neuen Verordnung in Verbindung bringt.

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