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Corona-Krise: Diese Freiheiten plant die Regierung für Geimpfte

Corona-Krise

Diese Freiheiten plant die Regierung für Geimpfte

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    Geimpfte sollen bald Vorteile genießen können.
    Geimpfte sollen bald Vorteile genießen können. Foto: Tom Weller, dpa

    Schon am Samstag könnten für Millionen Menschen in Deutschland die gröbsten Corona-Beschränkungen Geschichte sein. Die Bundesregierung will für doppelt Geimpfte und Genesene Ausgangssperren, Kontaktverbote und andere Einschränkungen aufheben. Gleichzeitig nehmen die Impfungen nun derart Schwung auf, dass auch die Zeit geschlossener Kneipen, Biergärten, Restaurants und Geschäfte bald gezählt sind. Schon Ende Mai dürfte die Hälfte der Bevölkerung mindestens eine erste Impfung erhalten haben. Das war der Wert, bei dem die Briten zurück in die Pubs strömen durften.

    Vorerst werden zumindest zweifach gegen den Erreger Geimpfte sowie Genesene ihren Alltag wieder freier gestalten können, falls Bundestag und Bundesrat dem Plan der Regierung in den nächsten Tagen zustimmen. Kommt es so, dann wird für sie zum Beispiel die nächtliche Ausgangssperre wegfallen. Außerdem sollen sie sich ohne Einschränkungen mit Menschen treffen dürfen, die das Virus ebenfalls mit der größten Wahrscheinlichkeit nicht mehr weitertragen können. Bei Treffen mit Ungeimpften im Familien- oder Freundeskreis sollen sie nicht mehr mitgezählt werden. Das geht aus dem Entwurf von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hervor.

    Corona-Geimpfte und Genesene werden bevorzugt

    Wer eine Infektion überstanden hat oder über den vollständigen Impfschutz verfügt, muss dann auch keinen negativen Corona-Test im Geschäft oder beim Friseur vorzeigen. Die Quarantäne bei der Rückkehr von Reisen aus dem Ausland entfällt. Ausgenommen davon sind Länder, in denen sich gefährliche Mutationen ausbreiten, wie zum Beispiel Indien und Brasilien. Weil doppelt Geimpfte und Genesene für andere eigentlich nicht mehr ansteckend seien, „ist es auch möglich Beschränkungen aufzuheben“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Montag. Er zeigte sich zuversichtlich, dass Bundestag und Bundesrat zustimmen werden. „Die Signale sind grundsätzlich sehr, sehr gut“, sagte der CDU-Minister.

    In einem Impfausweis ist der Eintrag einer Erstimpfung gegen das Coronavirus zu lesen. Ab dem Sommer sollen entsprechende Nachweise auch digital möglich sein.
    In einem Impfausweis ist der Eintrag einer Erstimpfung gegen das Coronavirus zu lesen. Ab dem Sommer sollen entsprechende Nachweise auch digital möglich sein. Foto: Patrick Pleul, dpa

    In Deutschland haben rund sieben Millionen Menschen beide Einheiten des Impfstoffs erhalten. Knapp dreieinhalb Millionen haben eine Infektion durchgemacht (festgestellte Fälle). Allerdings will die Regierung nur denjenigen Genesenen ein Stück Freiheit zurückgeben, deren Infektion höchstens ein halbes Jahr zurückliegt. In den nächsten Wochen wird sich die Zahl der Geimpften deutlich erhöhen. Deutschland hat beim Impftempo mittlerweile Großbritannien und die USA überholt. Nach Simulationsrechnungen des Robert-Koch-Institutes werden Ende Mai 54 Prozent aller Deutschen über 18 Jahren eine erste Dosis bekommen haben, 17 Millionen sogar beide notwendigen Einheiten.

    Lauterbach rechnet mit sinkenden Corona-Fallzahlen

    SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass dann die Fallzahlen deutlich sinken werden. „Aber wir werden weiter vorsichtig bleiben müssen mit Lockerungen“, sagte er unserer Redaktion. Generell sei es richtig, dass für vollständig Geimpfte die Ausgangssperren entfielen. Lauterbach warnte aber vor einem für die Gesellschaft gefährlichen Riss. „Ganz klar nein sage ich zu Öffnungen von Läden, Kneipen oder anderen Angeboten nur für doppelt Geimpfte“, meinte der Abgeordnete und Mediziner. „Erstens ist ihre Zahl noch zu klein, andererseits spaltet das die Gesellschaft.“

    Einheitliche Erleichterungen für Geimpfte und Genesene sollen auf den Weg gebracht werden.
    Einheitliche Erleichterungen für Geimpfte und Genesene sollen auf den Weg gebracht werden. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Christian Lindner sieht das anders: „Öffnungen von Sport- und Kulturstätten, sowie der Außengastronomie für Geimpfte und Genesene sind durchaus möglich“, sagte der FDP-Chef. Wie es mit Impfungen für Kinder weitergeht und warum Experten endlich ein bisschen Optimismus verbreiten können, lesen Sie in der Politik.

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