Nach Österreich und Tschechien hat auch Dänemark eine erste Lockerung seiner in der Corona-Krise ergriffenen Maßnahmen angekündigt. In einem ersten Schritt sollten Kinderkrippen, Kindergärten sowie die unteren sechs Jahrgangsstufen von Schulen am 15. April wieder geöffnet werden, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Montagabend auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Es handele sich um "die erste vorsichtige Phase der Öffnung", sagte sie. Die Dänen sollten sich jedoch darauf gefasst machen, dass sie noch über Monate wegen der Corona-Pandemie mit Einschränkungen leben müssten.
Damit soll nach Ostern auch in einem weiteren deutschen Nachbarland der langsame Weg zurück in Richtung Normalität beginnen. Zuvor hatte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz am Montag das Ziel mitgeteilt, dass ab dem 14. April kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen. Ab dem 1. Mai sollen dann alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure folgen dürfen, Hotels und die Gastronomie frühestens Mitte Mai.
Auch Österreich und Tschechien lockern Corona-Maßnahmen
Die Ausgangsbeschränkungen in Österreich werden allerdings bis Ende April verlängert, die Schulen bleiben bis Mitte Mai zu. Veranstaltungen sollen bis Ende Juni nicht stattfinden. Zudem wird das Tragen eines Mundschutzes künftig nicht nur in Supermärkten und Drogerien zur Pflicht.
Auch Tschechien lockert seine restriktiven Corona-Maßnahmen etwas. Das Betreiben von Sportarten wie Tennis oder Golf werde wieder erlaubt, beschloss das Minderheitskabinett aus populistischer ANO und Sozialdemokraten am Montag in Prag. Zudem dürfen erste Geschäfte öffnen, die im Kampf gegen die Pandemie geschlossen worden waren, darunter Hobby- und Baumärkte, der Eisenwarenhandel sowie Fahrradwerkstätten. Gleichzeitig werden die Hygieneregeln für den Einzelhandel verschärft. Der Mindestabstand zwischen Kunden muss zwei Meter betragen, am Eingang müssen Desinfektionsmittel und Einweghandschuhe bereitgestellt werden.
Dänemark hat früh auf die Corona-Krise reagiert
Dänemark hatte bereits in der ersten Märzhälfte als eines der ersten Länder in Europa mit strikten Maßnahmen auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 reagiert. Unter anderem sind seit dem 14. März die Grenzen des deutschen Nachbarlandes für Ausländer ohne triftigen Einreisegrund geschlossen. Schulen, Kindergärten, Restaurants, Cafés, Theater sowie weitere Freizeiteinrichtungen wie Fitness- und Sonnenstudios waren ebenfalls geschlossen worden. Es gilt ein öffentliches Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen.
Frederiksen hatte all das vor zwei Wochen bis einschließlich Ostern verlängert. Am vergangenen Montag hatte sie aber erstmals in Aussicht gestellt, dass sich Dänemark langsam und Schritt für Schritt wieder öffnen könnte, wenn die positiven Entwicklungen im Land anhielten.
Bis Montag wurden nach Behördenangaben knapp 4700 Infektionen in Dänemark bestätigt, hinzu kommen fast 200 nachgewiesene Fälle auf den zum dänischen Königreich zählenden Färöer-Inseln und Grönland. Die Dänen gehen aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Bislang sind 187 Menschen mit Covid-19-Erkrankung im Land gestorben. (dpa)
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