Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca soll für unter 60-Jährige nicht mehr zum Einsatz kommen - das gilt nun auch für die Zweitimpfung. Wie die Gesundheitsminister der Bundesländer am Dienstagabend beschlossen, soll die zweite Impfung in dieser Altersgruppe stattdessen mit den Wirkstoffen von Biontech oder Moderna erfolgen. Sie folgen damit dem Vorschlag der Ständigen Impfkommission. Bei den Beratungen sei klar geworden, dass die Zweitimpfung mit einem einen mRNA-Imfpstoff, also dem Präparat von Biontech/Pfizer oder Moderna, eine gute Basis sei, um die Menschen wirksam zu schützen, sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek.
AstraZeneca-Impfstoff: Verdacht auf seltene Nebenwirkungen bei Jüngeren
Nur in Ausnahmefällen und nach eingehender Prüfung durch Ärzte kann auch für die zweite Immunisierung das Serum von AstraZeneca verwendet werden. In Deutschland sind 2,2 Millionen Menschen mit diesem Mittel geimpft, die jünger sind als 60-Jahre. Doch der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns steht in Verdacht, in Einzelfällen Blutgerinnsel in der Hirnvene zu verursachen. Davon betroffen sind Jüngere und mehrheitlich Frauen. Deshalb haben die Gesundheitsminister schon vor einiger Zeit entschieden, das AstraZeneca-Serum nur noch bei Menschen ab 60 Jahren verwendet wird.
Auch Johnson & Johnson könnte Thrombosen auslösen
Nach einzelnen Meldungen über Thrombosen hat der Hersteller Johnson & Johnson am Dienstag die Auslieferung seines Impfstoffes gestoppt. Den Ländern der Europäischen Union fehlen dadurch vorerst 55 Millionen Einheiten. Davon sollten 10 Millionen nach Deutschland gehen. Die Massenimpfung wird zurückgeworfen.
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