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Corona-Impfstoff: EMA gibt Biontech-Impfstoff für Kinder ab 12 Jahren frei

Corona-Impfstoff

EMA gibt Biontech-Impfstoff für Kinder ab 12 Jahren frei

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    Eine Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer ist nach Zustimmung der EU-Kommission künftig auch für Kinder ab 12 Jahren möglich.
    Eine Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer ist nach Zustimmung der EU-Kommission künftig auch für Kinder ab 12 Jahren möglich. Foto: Sven Hoppe, dpa (Symbolbild)

    Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht gegeben für die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren. Das teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Es ist der erste Impfstoff in der EU, der auch für Menschen unter 16 empfohlen wird. "Wir haben Daten, die zeigen, dass die Anwendung bei Kindern sicher ist", sagte der EMA-Direktor für Impfstrategien, Marco Cavalleri. 

    Zulassung von Corona-Impfstoff für Kinder: EU-Kommission muss noch zustimmen

    Der zuständige Experten-Ausschuss der EMA hatte in einer außerordentlichen Sitzung über den Antrag des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer beraten. Diese hatten Studien vorgelegt, die nach Angaben der EMA die sehr gute Wirksamkeit und gute Verträglichkeit bei 12- bis 15-Jährige belegen. Die EU-Kommission muss der Erweiterung der Zulassung noch zustimmen. Das aber gilt als Formsache.  

    Bisher war der Pfizer-Impfstoff in der EU nur für Menschen ab 16 Jahren zugelassen. In Kanada und den USA hatten die Gesundheitsbehörden bereits vor einigen Wochen die Anwendung auch bei 12- bis 15-Jährigen erlaubt.  

    Der Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung liege bei 100 Prozent, wie die Studie der Hersteller zeigte. Nach der Impfung hätte es höchstens leichte Reaktionen gegeben. Es gebe keinerlei Anzeichen für schwere Nebenwirkungen, wie die EMA erklärte.

    In Deutschland gibt es derweil Debatten über die Impfung von Kindern und Jugendlichen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte angedeutet, trotz wahrscheinlicher EMA-Zulassung des Impfstoffes keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder geben zu wollen, sondern womöglich nur für vorerkrankte Kinder. Die Datenlage zu möglichen Nebenwirkungen sei noch zu dünn. Vertreter der Ärzteschaft äußerten ähnliche Bedenken. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betont, nach der EMA-Zulassung schon vor Beginn der Sommerferien den ersten Kindern ab 12 Jahren ein Impfangebot machen zu wollen.

    Kinder- und Jugendhilfe fordert Perspektiven jenseits der Impfung

    Aus Sicht der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe reicht die Impferlaubnis für Jugendliche ab 12 Jahren nicht aus. "Wir brauchen auch Öffnungsperspektiven jenseits der Impfung von jungen Menschen, denn es wird noch lange dauern, bis alle geimpft sind, und trotzdem möchten auch junge Menschen zurück ins normale Leben", sagte Karin Böllert im Vorfeld der Entscheidung am Freitag im RBB-"Inforadio". Die Träger der Kinder- und Jugendhilfe warteten auf Corona-Verordnungen, wie sie in einigen Bundesländern schon vorlägen, die Teststrategien als Grundlage für Öffnungen vorsehen.

    Am Donnerstag hatten Bund und Länder bei einem Impfgipfel vereinbart, dass sich Kinder ab 12 Jahren vom 7. Juni an generell gegen Corona impfen lassen können sollen. Voraussetzung dafür war, dass die EU-Arzneimittelbehörde EMA den bisher ab 16 Jahren freigegebenen Impfstoff von Biontech/Pfizer auch für diese Altersgruppe zulässt.

    Böllert bewertet dies grundsätzlich als positiv. Es sei zumindest ein Zeichen, dass Kinder und Jugendliche nicht so vergessen würden wie häufig in den vergangenen Monaten, sagte sie.

    Auch der US-Pharmahersteller Moderna hofft auf eine europäische Impfstoffzulassung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren. Ein Antrag bei der EMA sei Anfang kommenden Monats geplant, erklärte Moderna-Vorstandschef Stéphane Bancel erst kürzlich in einem Interview. (dpa)

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