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Corona-Impfstoff: Dieser Mann will den Corona-Impfstoff Sputnik V in Illertissen produzieren

Corona-Impfstoff

Dieser Mann will den Corona-Impfstoff Sputnik V in Illertissen produzieren

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    Dem russische Milliardär Alexey Repik gehört das R-Pharm-Werk in Illertissen. Dort könnte der Impfstoff Sputnik V produziert werden.
    Dem russische Milliardär Alexey Repik gehört das R-Pharm-Werk in Illertissen. Dort könnte der Impfstoff Sputnik V produziert werden. Foto: Michael Seefelder

    Als Alexey Repik erstmals, es war Februar 2014, Illertissen besuchte, war kurz zuvor das russische Eishockeyteam bei den Olympischen Spielen im Viertelfinale gegen Finnland aus dem Turnier geflogen. Repik war deshalb froh gewesen, etwas anderes zu sehen. Das Wetter in Bayerisch-Schwaben sei besser als in Moskau, was der russischen Seele guttue, wie er sagte, denn die leide immer noch unter der Niederlage im olympischen Viertelfinale von Sotschi.

    Repik wird diese inzwischen verschmerzt haben. Und falls nicht, könnte der 41-Jährige das bestimmt gut verbergen. Denn der Pharma-Milliardär, dessen Unternehmen R-Pharm in Illertissen einen Standort hat, ist auch ein ziemlich talentierter Poker-Spieler. Das hilft bekanntlich, wenn man ein viel beschäftigter Geschäftsmann ist, was für Repik wohl gelten darf. Sein Vermögen wird auf rund zwei Milliarden Dollar geschätzt.

    Das Gesicht hinter dem Corona-Impfstoff Sputnik ist ein Selfmade-Milliardär

    Vielleicht wird es künftig noch etwas größer sein. Denn Repik war damals in seinem Privatjet nach Bayern eingeflogen, weil er gerade das Illertisser Pfizer-Werk gekauft hatte, um daraus eine R-Pharm-Fabrik zu machen. So geschah es, und das Werk macht in diesen Tagen wieder viele Schlagzeilen, weil dort in Zukunft der russische Corona-Impfstoff Sputnik V produziert werden soll. Das könnte, so es denn so käme, hilfreich für Illertissen sein, hilfreich gegen den hiesigen Impfstoffmangel und hilfreich für das Bankguthaben von Repik.

    Der gilt als Selfmade-Milliardär. Er hat Wirtschaft studiert und ist seit 1995 in der Pharmaindustrie tätig. Nach der Schule begann er zunächst in einem Krankenhaus zu arbeiten, von wo er von einer Firma für Medikamentenvertrieb abgeworben wurde. 2001 gründete er R-Pharm. Für das Startkapital, so schreibt es der Spiegel in einem Porträt, habe Repik sein Auto verkauft. Und seine Mutter, eine Bauunternehmerin, habe noch 15.000 Dollar oben draufgelegt.

    Das Geld war gut angelegt. Inzwischen hat der Mann, dem gute Kontakte in den Kreml und zu Präsident Wladimir Putin zugeschrieben werden, längst eigene Fahrer. Für die Nähe zur russischen Staatsspitze spricht auch, dass Repik den Unternehmerverband Delowaja Rossija leitet, der ebenfalls gut mit dem Kreml vernetzt sein soll.

    Noch ist Russlands Corona-Impfstoff Sputnik V in Deutschland nicht zugelassen

    Zugleich pendelt Repik zwischen den Welten. Die Familie lebt in Kalifornien. Der hochgewachsene Moskauer sagte in einem Interview mit der Zeitung Wedomosti einmal, er sei froh, dass er R-Pharm nicht im wilden Nachwende-Jahrzehnt, habe aufbauen müssen. Denn: „Damals wäre das wohl nicht ohne mächtige Gönner gegangen, und auch nicht ohne Kugeln.“

    2021 geht die größere Gefahr von einer Pandemie aus. Das beste Mittel dagegen ist: impfen. Vielleicht kommt ein Impfstoff, sollte Sputnik V hier zugelassen werden, bald aus Illertissen. Das wäre nicht nur gut für die russische Seele.

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