"Es gehört zu den gefährlichen Fehlern im Krisenmanagement der Bundesregierung, immer wieder Dinge zu versprechen, die später nicht eingehalten werden können", sagte Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen unserer Redaktion. "Es ist offensichtlich, dass weder zukünftige Mutationen noch das Nachlassen der Wirkung der bisherigen Impfstoffe als Gefahr ausgeschlossen werden können", warnte der Grünen-Politiker, der selbst Notfallmediziner ist.
Corona-Zahlen aus NRW lösen Besorgnis aus
"Wer die aktuellen wissenschaftlichen Daten und die dramatische Dynamik der Infektionsausbreitung einhergehend mit ansteigender Belastung der Intensivstationen beispielsweise in Nordrhein-Westfalen kennt, der wird verantwortungsvoll auch weitergehende Schutzmaßnahmen wie einen partiellen Lockdown nicht unter allen Umständen ausschließen können", betonte Dahmen.
Dass ausgerechnet der Kanzlerkandidaten der Union, der als amtierender Ministerpräsident das Chaos im aktuellen Corona Hotspot NRW zu verantworten hat, jetzt mit einem solchen Wahlkampfversprechen vorprescht, ist fadenscheinig und gefährlich", fügte er hinzu.
Grüne: "Falsche Versprechen frustrieren die Menschen"
"Es braucht eine Politik der Ehrlichkeit und zur Ehrlichkeit gehört dazu, dass wir nicht sicher wissen, wie sich die vierte Welle entwickeln wird", forderte der Grünen-Politiker. Wichtig seien mehr Tempo beim Impfen, konsequente Test und eine lückenlose Durchsetzung der 3G Regeln, erklärte er. "Falsche Versprechen frustrieren die Menschen und führen zu noch mehr Politikverdrossenheit", betonte Dahmen.
Kanzlerkandidat Laschet hatte bei einem Auftritt bei "Bild-TV" auf die Nachfrage eines Reporters, ob unter ihm als Kanzler nie wieder einen Lockdown geben würde, geantwortet: "Das verspreche ich."