Es ist gut, dass das Demonstrationsrecht auch in Zeiten von Corona gilt. Die Demokratie lebt von der öffentlichen Meinungsäußerung. Manche Ansichten über die Größe dieser Bedrohung und den richtigen Umgang mit ihr mögen schwer erträglich oder abwegig scheinen.
Doch es ist erlaubt, sie zu äußern und sie zu verbreiten. Aber das muss auf eine Weise geschehen, bei der nicht die Gesundheit anderer Menschen gefährdet wird.
Demo in Berlin: Unsolidarisch und gefährlich
Bei der großen Demonstration gegen die Infektionsschutzmaßnahmen am Samstag in Berlin verzichtete eine Vielzahl von Teilnehmern bewusst auf Maske und Abstand. Botschaft und Ausdrucksform des Protests wurden eins. Das ist nicht nur unsolidarisch und gefährlich, weil es für eine völlig unkontrollierbare Verbreitung des Virus sorgen kann – mit lebensgefährlichen Folgen für die Mitmenschen.
Ein solches Verhalten schwächt letztlich auch die Aussage der Demonstration selbst. Wer gegen die Maskenpflicht oder das Abstandsgebot ist, demonstriert das am besten unter Einhaltung genau dieser Regeln. Damit macht er deutlich, dass es ihm um die Sache geht und nicht um die billige Provokation.
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