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Claudia Roth will Grünen-Spitzenkandidatin werden

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Claudia Roth will Grünen-Spitzenkandidatin werden

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    Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth: "Ja, ich stelle mich zur Wahl, wenn es um die Besetzung eines Spitzenteams für die Grünen geht", sagte Roth der "tageszeitung" (Freitagsausgabe).
    Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth: "Ja, ich stelle mich zur Wahl, wenn es um die Besetzung eines Spitzenteams für die Grünen geht", sagte Roth der "tageszeitung" (Freitagsausgabe). Foto: dpa

    Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth will Spitzenkandidatin ihrer Partei im Bundestagswahlkampf 2013 werden. "Ja, ich stelle mich zur Wahl, wenn es um die Besetzung eines Spitzenteams für die Grünen geht", sagte Roth der "tageszeitung" (Freitagsausgabe). Damit meldete Roth als erste Spitzengrüne ihren Führungsanspruch für den kommenden Wahlkampf an.

    Roth: Urwahl abhalten

    Zugleich warb Roth dafür, eine Urwahl abzuhalten, um über die grünen Spitzenkandidaten zu bestimmen. Die Personalfrage solle ebenso wie die inhaltliche Debatte "nicht in Hinterzimmerklüngeln entschieden werden", sagte die Grünen-Chefin. "Ich plädiere dafür, eine Urwahl über die Frage der Spitzenformation abzuhalten."

    Grüne: Roth kritisiert den Ton

    Roth kritisierte zudem den Ton in der derzeitigen Debatte bei den Grünen über die Zusammensetzung des Spitzenteams für den Wahlkampf. "Da lief in letzter Zeit einiges unter unserem Niveau. Es wurden gezielt Informationen aus vertraulichen Runden gestreut, um vermeintliche Gegner und Gegnerinnen zu attackieren", sagte die Parteivorsitzende.

    Claudia Roth: "Das schadet uns als Partei"

    Selbst persönliche Angriffe seien nicht mehr tabu gewesen. "All dies schadet uns insgesamt als Partei und steht gerade uns Grünen nicht gut zu Gesicht. Unser Erfolg gründet sich auch auf einem fairen Umgang miteinander." (afp, AZ)

    Das ist Claudia Roth

    Claudia Roth erblickte am 15. Mai 1955 im schwäbischen Ulm das Licht der Welt. Sie wuchs in der Nähe von Memmingen als Tochter einer Lehrerin und eines Zahnarztes auf. Die linksliberale Gesinnung der Eltern hatte erheblichen Einfluss auf ihren Werdegang.

    Nach dem Abitur studierte sie für zwei Semester Theaterwissenschaft in München. Das Landestheater Schwaben stellte sie 1975 als Dramaturgin ein. Anschließend arbeitete Claudia Roth für das städtische Theater in Dortmund und für das Kinder- und Jugendtheater in Unna.

    In Dortmund lernte sie die Kult-Band "Ton, Steine, Scherben" um Frontman Rio Reiser kennen. Von 1982 bis 1985 war Claudia Roth die Managerin der Gruppe. Gleichzeitig lebte sie zusammen mit den Musikern in der Scherben-Kommune in Schleswig-Holstein.

    Schon als Jugendliche engagierte sich Claudia Roth bei den Jungdemokraten. 1985 begann ihre Laufbahn bei den Grünen. Über die taz suchte die Bundestagsfraktion eine Pressesprecherin. Claudia Roth bewarb sich erfolgreich und behielt die Position bis 1989. Anschließend wurde sie ins Europaparlament gewählt.

    In Brüssel setzte sie sich vor allem für die Wahrung der Menschenrechte ein. Insbesondere versuchte sie die Lage der kurdischen Minderheit in der Türkei zu verbessern. Aber auch die Gleichstellung Homosexueller war für Claudia Roth ein zentrales Anliegen.

    1998 wurde Claudia Roth in den Bundestag gewählt. Bis 2001 stand sie dem neu gegründeten Ausschuss für humanitäre Hilfe und Menschenrechte vor. Anschließend übernahm sie für knapp zwei Jahre den Parteivorsitz.

    Nachdem 2003 eine Lockerung der strikten Trennung von Amt und Mandat beschlossen wurde, kandidierte Claudia Roth 2004 erneut für den Parteivorsitz. Sie konnte die Wahl für sich entscheiden und wurde seither immer wieder im Amt bestätigt.

    2004 wurde sie für ihr Engagement als Beauftragte für humanitäre Hilfe und Menschenrechte mit dem Ritterorden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet.

    Claudia Roth ist außerdem Sprecherin des DFB-Umweltbeirates. 2010 hat sie sich erfolgreich für eine klimafaire FIFA Frauen-WM eingesetzt.

    2013 gibt Claudia Roth nach der Wahl ihr Amt als Parteivorsitzende ab und ist seither als Bundestags-Vizepräsidentin in der Politik aktiv.

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