Es wird daher ein Wunsch bleiben, dass mancher zurückkehrt, wenn sich "die Verärgerung über aktuelle Ereignisse gelegt hat", wie der katholische Bischof Hofmann meint.
Die Krise, übrigens auch der evangelischen Kirche, lässt sich mit Verärgerung aber nicht ausreichend erklären. Denn, und das ist das andere: Die Glaubwürdigkeit der Kirche als Institution hat dramatisch gelitten. Wer ihr den Rücken kehren will, dem bieten sich schwerwiegende Gründe. Das muss man so sagen. Es liegt nun an allen, die Verantwortung in dieser Institution tragen, Missbrauchsfälle schonungslos aufzuklären und weitere nach Kräften zu verhindern. Das ist das Mindeste.
Man muss aber auch sagen: Es gibt reichlich Gründe, Mitglied in dieser Institution zu sein oder zu bleiben. Ihr vielfältiges karitatives Engagement ist bekanntermaßen nur einer. Hier war viel von "Institution" die Rede. Vergessen wird dabei, was Kirche im Grunde ist: die Gemeinschaft der Gläubigen. Kommentar von Daniel Wirsching