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"CSYOU": Social-Media-Show der CSU: User beklagen gelöschte Kommentare

"CSYOU"

Social-Media-Show der CSU: User beklagen gelöschte Kommentare

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    Als CSU-Landesgruppenchef ist Alexander Dobrindt auch für die neue Show "CSYOU" verantwortlich. Ob sich die Partei mit dem Format einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten.
    Als CSU-Landesgruppenchef ist Alexander Dobrindt auch für die neue Show "CSYOU" verantwortlich. Ob sich die Partei mit dem Format einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten. Foto: Nicolas Armer, dpa (Archiv)

    Im Umgang mit dem "Zerstörungsvideo" des Youtubers Rezo haben sich die Unionsparteien in den vergangenen Monaten nicht besonders geschickt angestellt: Dem - zugegebenermaßen undifferenzierten - Rundumschlag des blauhaarigen Influencers vor der Europawahl folgten seitens CDU und CSU eher unbeholfene Versuche der Gegenrede - beispielsweise als PDF oder auf Twitter.

    "CSYOU": CSU-Format orientiert sich an Rezo und Co.

    Mit der neuen Social-Media-Show "CSYOU" wagt die CSU-Landesgruppe im Bundestag nun den Versuch, selbst politische Webvideos für die jüngere Zielgruppe zu produzieren. Am Samstagmorgen ging die erste Folge von "CSYOU" auf Facebook, Youtube und Instagram online - mit Moderator Armin Petschner als CSU-Rezo.

    Das Format bedient sich mit vollen Händen aus dem Youtube-Baukasten. Schnelle Schnitte, kleine Soundeffekte oder elektronische Hintergrundmusik: Es gibt kaum ein genretypisches Element, das der Show mit Moderator Armin Petschner fehlt. Das Partei-Branding bleibt im Hintergrund: Der blonde Social-Media-Experte, der für die digitalen Kanäle der Landesgruppe zuständig ist, steht zwar vor einer CSU-Wand. Ansonsten erinnert aber zunächst wenig an die bayerischen Konservativen.

    Themen der CSU-Show: Thunberg und die Grünen

    Inhaltlich beschäftigt sich die erste Folge mit eher vorhersehbaren Themen: Die Klimabilanz von Greta Thunbergs Segeltörn nach New York kommt ebenso zur Sprache wie die angebliche Vielfliegerei der Grünen im Bundestag. Zudem nimmt der junge Moderator die große Koalition in Schutz: Die "GroKo" habe geliefert - einer Bertelsmann-Studie zufolge seien bereits zwei Drittel der Versprechen des Koalitionsvertrags ganz oder teilweise umgesetzt.

    Doch der Versuch der Partei, ein Format für jüngere Wähler und politisch interessierte Jugendliche anzubieten, droht zu scheitern: In den sozialen Netzwerken erntet das Video der Partei vor allem eines: Spott. Viele Twitter-Nutzer geben an, sich angesichts des etwas überdrehten Videos "fremdgeschämt" zu haben. Zehntausende Nutzer bewerteten die Replik auf den Youtuber Rezo mit einem Daumen nach unten. Die Zahl der negativen Bewertungen stieg bei knapp 340.000 Videoaufrufen bis Montagnachmittag auf 72.000, positive Likes gab es 2100.

    User beschweren sich: Wurden Kommentare gelöscht?

    Zahlreiche Nutzer beschwerten sich unterdessen, dass ihre Kommentare gelöscht worden seinen. Die CSU widerspricht: "Es wurde nichts gelöscht, und wir werden auch nichts löschen", sagte ein Sprecher auf Anfrage der dpa. Auf negative Reaktionen sei man durchaus eingestellt. "Wir haben Erfahrung im Umgang mit Kritik." 

    Auf Youtube beklagten sich zahlreiche Nutzer darüber, dass ihre Kommentare nicht mehr zu finden seien. "Wo ist denn mein Kommentar? Gelöscht? Vergessen freizuschalten?", fragt etwa der Nutzer "T REX". "Mein Kommentar eben war konstruktiv und nicht beleidigend... Trotzdem gelöscht", schrieb ein anderer Nutzer. "Lol ich hab vor 1 min was kommentiert Der kommentar wurde gelöscht", hieß es bei "Domi09". 

    In zwei Wochen soll die zweite Folge von "CSYOU" erscheinen - ob die Reaktionen dann positiver ausfallen werden, bleibt abzuwarten. Für die CSU ist das Format trotz des holprigen Starts ein Erfolg: Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) teilte die Landesgruppe am Samstag mit, sie sei die erste der Gruppen im Bundestag, die mit einem solchen ständigen Format an die Öffentlichkeit gehe - um eine direkte Reaktion auf Rezo gehe es dabei aber nicht. (AZ, dpa)

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