So tief wie die SPD steht die CDU noch nicht im Krisensumpf. Die jüngsten Versuche, irgendwie grüner und jünger zu wirken, haben allerdings auch bei den Christdemokraten etwas Panisches. Statt sich auf ihre Stärken zu besinnen, die ökonomische Vernunft, die innere Sicherheit oder die Familienpolitik, laufen die Christdemokraten nach der verkorksten Europawahl lieber dem Mainstream hinterher – und vergessen dabei eines: Wer den Klimaschutz für so existenziell hält, dass er alleine davon seine Wahlentscheidung abhängig macht, wählt im Zweifel lieber das grüne Original und nicht die konservative Kopie.
CDU muss ihre Stammwähler wieder enger an sich binden
In diesem Milieu kann die Union nicht viel gewinnen – umso wichtiger wäre es, dass gerade die CDU ihre Stammwähler wieder enger an sich bindet, zur AfD geflohene Anhänger zurückgewinnt und nicht noch weiter nach links rückt. Acht von zehn Wählern haben bei der Europawahl ihr Kreuz nicht bei den Grünen gemacht – ein riesiges Reservoir für eine bürgerlich-liberale Volkspartei. Dazu aber muss man den politischen Gegner, in diesem Falle die Grünen, auch stellen. Gelingt Annegret Kramp-Karrenbauer das nicht, droht ihr ein ähnliches Schicksal wie Andrea Nahles.
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