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CDU-Vorsitz: Wird Ellen Demuth das neue Gesicht der CDU?

CDU-Vorsitz

Wird Ellen Demuth das neue Gesicht der CDU?

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    Ellen Demuth verkörpert genau das, was der in die Jahre gekommenen CDU fehlt: Sie ist jung, sie ist eine Frau – und sie denkt digital.
    Ellen Demuth verkörpert genau das, was der in die Jahre gekommenen CDU fehlt: Sie ist jung, sie ist eine Frau – und sie denkt digital. Foto: Fredrik von Erichsen, dpa (Archiv)

    Es ist, ein wenig, wie mit der Henne und dem Ei. Wer war zuerst da: das Anforderungsprofil von Norbert Röttgen, der nach frischen Kräften für eine modernere CDU gesucht hatte – oder Ellen Demuth, die genau das verkörpert, was der in die Jahre gekommenen Partei fehlt. Sie ist jung, sie ist eine Frau – und sie denkt digital. Sollte Röttgen tatsächlich CDU-Vorsitzender werden, will er die Landtagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz zu seiner Chefstrategin machen. Ihr Auftrag: Der CDU ein jüngeres, ein weiblicheres und ein digitaleres Gesicht zu geben.

    Ellen Demuth setzt sich für paritätische Beteiligung von Männern und Frauen ein

    Ellen wer? Auch viele Parteigranden staunten nicht schlecht, als der Außenseiter im Kandidatenrennen seine Pläne öffentlich machte. Weder in der Landes- noch in der Bundespolitik ist die 38-Jährige, Betriebswirtin von Beruf und schon als Teenager in die Junge Union eingetreten, bisher groß aufgefallen. Auch ihr Ergebnis bei der Aufstellung der Landeslisten für die Landtagswahl im April nächsten Jahres war mit knapp 77 Prozent eher durchwachsen, um nicht zu sagen das schlechteste aller Kandidaten auf der Liste.

    Von ihrer neuen Mission im Team Röttgen allerdings hat Ellen Demuth ein klares Bild: „Eine Partei, in der 80 Prozent der Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Männer sind, repräsentiert unsere Gesellschaft nicht mehr in ihrer Breite.“ Die paritätische Beteiligung von Männern und Frauen sei daher die wichtigste Modernisierungsaufgabe in der CDU. Sogar von einer dringend nötigen „Generalüberholung“ der Partei soll sie intern schon gesprochen haben.

    Röttgen will mit Demuth vor allem die Frauen für sich gewinnen

    Geboren in der verträumten Fachwerkstadt Linz am Rhein, wo sie heute noch lebt, war die Politik von Anfang an Teil ihres Lebens. Schon als Kind begleitete Tochter Ellen ihre Mutter, eine aktive Kommunalpolitikerin, zu Veranstaltungen und Wahlkampfterminen. Später wurde sie selbst Stadt- und Kreisrätin, ehe sie mit noch nicht einmal 29 Jahren in ihrem Wahlkreis das Direktmandat für den Mainzer Landtag eroberte, in dem sie sich vor allem um die Themen Gleichstellung und Digitalisierung kümmert. Zuvor hatte sie unter anderem als persönliche Referentin des Bürgermeisters und als Leiterin des Tourismusreferats für die Stadt Brühl bei Bonn gearbeitet.

    Mit Ellen Demuth, ledig und Mutter einer 15-jährigen Tochter, will Röttgen beim Parteitag im Januar vor allem die Frauen für sich gewinnen. Sie verkörpere alles, was die Modernisierung der CDU ausmache, sagt er. Die Skeptiker, denen das alles viel zu forsch und viel zu fordernd klingt, können sich damit trösten, dass die Neue irgendwie ja doch noch eine von ihnen ist. Eine aus dem Epizentrum der CDU. „Der sonntägliche Gottesdienstbesuch“, erinnert sich Ellen Demuth, „gehörte zu meiner Kindheit ebenso dazu wie die Mitgliedschaft in der Katholischen Jugend und im Karnevalsverein.“

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