Dass die CDU nach langem Ringen eine verbindliche Frauenquote einführen will, wird auch in der Schwesterpartei CSU mit Interesse beobachtet. Die bayerische Partei war im vergangenen Herbst mit dem Versuch gescheitert, eine Quote auf Ebene der Kreisvorstände einzuführen. Auch deshalb hat Ulrike Scharf, Vorsitzende der CSU-Frauen-Union und frühere bayerische Umweltministerin, einen dringenden Rat an die CDU: „Die Zeit, die noch bleibt bis zum Parteitag, muss genutzt werden, um die Basis zu überzeugen und mitzunehmen – denn es wird mit Sicherheit kein einfacher Gang“, sagt die Politikerin unserer Redaktion.
Scharf: Quotenregelung ist dringend nötig
Dabei ist aus Sicht von Scharf eine Quotenregelung dringend notwendig. „Wer künftig eine Volkspartei bleiben will, muss die Beteiligung von Frauen fest verankern. Damit tun sich unsere Traditionsparteien CDU und CSU einfach ein bisschen schwerer, weil wir historisch gesehen aus einer reinen Männerdomäne herkommen.“ Das Argument, dass sich schlicht nicht genügend Frauen parteipolitisch engagieren, will sie nicht gelten lassen. „Dass Frauen nicht immer Verantwortung übernehmen wollen, hat auch etwas mit der Struktur der Parteiarbeit zu tun“, sagt die FU-Chefin.
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