Wer sich bei seiner Karriere in der Bundeswehr etwas anstrengt, kann sich vielleicht bald auf ein höheres Gehalt freuen. Denn die Bundeswehr verleiht besonders guten Mannschaftssoldatinnen und -soldaten künftig einen neuen Dienstgrad: Von nun an gibt es oberhalb des Dienstgrads Oberstabsgefreiter den Korporal und den Stabskorporal. Die ersten vier Korporale der Bundeswehr wurden am heutigen Mittwoch bei einem feierlichen Appell in der Clausewitz-Kaserne im sachsen-anhaltischen Burg (Jerichower Land) befördert. Zwei der frischgebackenen Korporale kommen aus dem Heer, einer aus der Luftwaffe und einer von der Marine, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.
Laut eigenen Angaben will die Bundeswehr 5000 neue Dienstposten bis 2031. Bis Anfang April 2022 sollen die ersten 1400 Korporale ernannt sein. So soll die Laufbahn der Mannschaften attraktiver gemacht werden. Denn mit der Beförderung erwartet die Soldatinnen und Soldaten eine bessere Bezahlung.
Bundeswehr-Dienstgrad Korporal bringt mehr Geld
Bisher hätten laut den Angaben Soldaten in der Mannschaftslaufbahn höchstens ein Bruttogehalt von rund 2370 Euro mit einer Zulage von 43 Euro erreichen können. Doch auf der neuen Ebene bekommen Korporale mehr Geld, sie werden künftig höher besoldet. Laut Bundeswehr ergibt sich für einen Korporal ein Plus von 51 Euro brutto auf der Gehaltsabrechnung.
Erneuerungen bei Dienstgraden in der Bundeswher sorgten bereits in der Vergangenheit für Aufsehen. Letztes Jahr beschäftigte sich das Verteidigungsministerium mit der Einführung weiblicher Dienstgrade - etwa Feldwebelin, Bootsfrau statt Bootsmann oder Oberstleutnantin. Die Welt berichtete im September 2020 von Planungen, dass Dienstgrade "gegendert" würden - aber mit Ausnahmen. Es sollte keine Hauptfrau und keine Oberstin geben, sehr wohl aber eine Oberstleutnantin oder eine Brigadegeneralin. Wenige Tage sagte der damalige Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Tauber, dass man das Thema vorerst nicht weiter verfolgen werde.