Die Bewerberzahlen für den freiwilligen Wehrdienst sinken. Darum wird im CDU-Vorstand über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. "Die sinkenden Zahlen von Zivil-, Ersatz- und Wehrdienstleistenden bereiten mir Sorge", sagte CDU-Bundesvorstandsmitglied Christian Baldauf gegenüber AZ online. Die Bundeswehr und auch soziale Dienste müssten einsatzfähig bleiben.
CDU will keinen "Schnellschuss"
Daher überlege der CDU-Vorstand, den verpflichtenden Wehrdienst wieder einzuführen. "Wichtig ist jetzt, dass wir nachdenken, wie wir gegen die sinkenden Zahlen steuern können und dabei überlegt handeln", so Baldauf.
Einsatzfähigkeit durch Wehrpflicht und Zivildienst
Auch der ehemalige Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU) kritisierte die neue Regelung zum Wehrdienst. „Mit mir hätte es die Aussetzung der Wehrpflicht nie gegeben“, erklärte Jung der Bild. Es sei aber falsch, nach nur zwei Jahren Laufzeit das Gesetz wieder zu ändern. „Wir müssen abwarten, wie sich die Zahlen mittelfristig entwickeln“, so Jung.
Wehrdienst: Weniger Bewerbungen als erwartet
Die Wehrpflicht war zum 1. Juli 2011 abgeschafft worden. Männer und Frauen können sich seitdem zum freiwilligen Wehrdienst für zwölf bis 23 Monate verpflichten.
Der Bundeswehr fehlen die Freiwilligen
Die Welt berichtete am Samstag, dass die Zahl der freiwillig Wehrdienstleistenden in diesem Jahr im Vergleich 2012 drastisch zurück gegangen ist. Mit bis zu 15.000 Freiwilligen bei der Bundeswehr rechnete man bei der Einführung der freiwilligen Wehrpflicht. Allerdings leisten laut Welt derzeit faktisch nur 9.000 junge Männer und Frauen den freiwilligen Wehrdienst.
Drittel der Freiwilligen kündigte in ersten drei Monaten
25 bis 30 Prozent der eingestellten Freiwilligen hätten ihr Dienstverhältnis innerhalb der ersten drei Monate wieder gekündigt, weiß der ehemalige Planungsstabschef des Verteidigungsministeriums, Hans Rühle. Zudem hätten sich mehr als die Hälfte der freiwillig Wehrdienstleistenden für weniger als 15 Monate verpflichtet. th