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Bundesverfassungsgericht: SPD will notfalls gegen Steuersenkungen klagen

Bundesverfassungsgericht

SPD will notfalls gegen Steuersenkungen klagen

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    SPD-Chef Sigmar Gabriel will Steuersenkungen notfalls vor dem Bundesverfassungsbericht einklagen. dpa
    SPD-Chef Sigmar Gabriel will Steuersenkungen notfalls vor dem Bundesverfassungsbericht einklagen. dpa

    Die Spitzen von Union und FDP wollen am heutigen Sonntag ihren Streit in der Steuerpolitik beenden. Die Liberalen wollen ihr Wahlversprechen von Steuersenkungen endlich in die Tat umsetzen. Doch die Opposition wettert dagegen:  Die SPD kündigte an,

    Trotz mehr Steuereinnahmen wenig Spielraum für Steuersenkungen

    Die spannende Frage ist auch: Wie sollen Steuersenkungen überhaupt umgesetzt werden? Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht trotz sprudelnder Steuereinnahmen eher geringen Spielraum für Entlastungen. Sein gemeinsam mit FDP-Chef Philipp Rösler gemachter Vorschlag, die sogenannte "kalte Progression" abzubauen, scheint nicht durchsetzbar, weil die nötige Mehrheit im Bundesrat fehlt. Nun wird über eine Absenkung oder gar Abschaffung des Solidaritätszuschlags spekuliert.

    Widerstand gegen Abschaffung des Solidaritätszuschlags

    Aber auch dagegen gibt es teils heftigen Widerstand - vor allem in Ostdeutschland. Dennoch mehrten sich kurz vor dem Koalitionsgipfel die Anzeichen für eine Einigung. CSU-Chef Horst Seehofer sagte, er sei seit Freitag "in hohem Maße zuversichtlich", dass eine Steuerentlastung beschlossen wird. Die Partei- und Fraktionsvorsitzenden von Union und FDP stünden in engem Kontakt. Neben dem Komplex Steuern und Abgaben stehen auf dem Programm der Koalitionsspitzen auch eine Reform der Pflegeversicherung und das Thema Betreuungsgeld. "Wir haben den Willen, uns zu einigen", sagte Seehofer am Samstag am Rande des Parteitags der thüringischen CDU. Welches Modell zur Steuerentlastung er bevorzugt, ließ der bayerische Ministerpräsident allerdings offen. "Es gibt nicht nur den Solidarzuschlag, es gibt auch andere Modelle", sagte er. Auch CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sieht die Chance auf eine Einigung: "Ich bin optimistisch, dass es eine Verständigung gibt", sagte er am Samstag am Rande des Landesparteitages in Schleiz. Alle Steuermodelle würden diskutiert, eine Vorfestlegung gebe es nicht. Prüfkriterium für die verschiedenen Modelle - von Änderungen beim Solidarzuschlag bis zur Einkommenssteuer-Reform - sei, ob kleine und mittlere Einkommen entlastet werden, erklärte Gröhe. "Wir müssen den bescheidenen Spielraum klug nutzen."

    Der stellvertretende FDP-Vorsitznde und sächsische Parteichef Holger Zastrow verlangte von der liberalen Führung in Berlin mehr Durchsetzungswillen. Die FDP dürfe sich in der schwarz-gelben Koalition nicht immer wieder auf Kompromisse einlassen, verlangte Zastrow am Samstag auf dem FDP-Landesparteitag in Oschatz. Er warb erneut nachdrücklich für die Abschaffung des Solidaritätszuschlages. Dies sei ein Gebot der Stunde. "Oder wollen wir warten, bis der Aufschwung vorbei ist?" dpa

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