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Bundestagswahl 2021: Wie wähle ich? Erststimme & Zweitstimme - Wie viele Stimmen hat man? Stimmzettel erklärt

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Erststimme und Zweitstimme bei der Bundestagswahl 2021: Wie Sie wählen

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    Bei der Bundestagswahl 2021 geben die Wähler zwei Stimmen ab. In diese Artikel erkären wir, was Erststimme und Zweitstimme bedeuten.
    Bei der Bundestagswahl 2021 geben die Wähler zwei Stimmen ab. In diese Artikel erkären wir, was Erststimme und Zweitstimme bedeuten. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Mit der Erststimme und der Zweitstimme setzen die Menschen in Deutschland bei der Bundestagswahl 2021 gleich zwei Kreuze auf dem Stimmzettel. Aber was bedeuten die unterschiedlichen Stimmen genau?

    Hier erklären wir nicht nur, wie Sie wählen. Sie erfahren auch, was die Reihenfolge der Parteien auf dem Wahlzettel bestimmt, warum eine Stimmzettel-Ecke besonders markiert ist und was es mit Überhangmandaten und Ausgleichsmandaten auf sich hat.

    Wie viele Stimmen hat man bei der Bundestagswahl 2021?

    Jeder Wahlberechtigte kann zwei Stimmen vergeben: Die Erststimme auf der linken Seite auf dem Stimmzettel und die Zweitstimme auf der rechten Seite.

    Bundestagswahl 2021: Was ist die Erststimme?

    Mit der Erststimme auf der linken Seite des Stimmzettels wird keine Partei gewählt, sondern eine bestimmte Person aus der Region. In jedem der 299 Wahlkreise in Deutschland treten Direktkandidaten an. Der Bewerber mit den meisten Erststimmen im Wahlkreis zieht direkt in den Bundestag ein.

    Auf diesem Weg gelangen also 299 Politiker ins Parlament. Damit soll sichergestellt werden, dass Vertreter aus allen Regionen in Deutschland im Bundestag sitzen.

    Welche Bedeutung hat die Zweitstimme bei der Bundestagswahl?

    Jede Partei stellt zur Bundestagswahl eine Landesliste auf - also eine Liste mit Kandidaten aus dem jeweiligen Bundesland. Je mehr Zweitstimmen eine Partei bekommt, desto mehr Kandidaten kann sie in der festgelegten Reihenfolge ins Parlament bringen.

    So werden weitere 299 Sitze im Bundestag bestimmt. Vereinfacht gesagt, entfällt eine Hälfte der 598 Sitze im Bundestag auf die Direktkandidaten, die andere Hälfte auf die Listenkandidaten. Dazu kommen noch Überhangmandate und Ausgleichsmandate, die wir weiter unten im Text erklären.

    Mit der Zweitstimme wählen die Menschen also eine Partei, mit der Erststimme eine Person. Allgemein gilt: Es darf jeweils nur ein Kreuz gesetzt werden, eines für die Erststimme und eines für die Zweitstimme.

    Welche Stimme ist wichtiger: Erststimme oder Zweitstimme?

    Der Name kann irreführend sein: Die Zweitstimme ist bei der Bundestagswahl wichtiger als die Erststimme. Denn die Zahl der Zweitstimmen entscheidet darüber, wie viele Sitze eine Partei im Parlament bekommt - und damit auch darüber, welche Parteien eine Mehrheit bilden können.

    Der Stimmzettel bei der Bundestagswahl besteht aus zwei Spalten: Auf der linken Hälfte wird die Erststimme vergeben, auf der rechten die Zweitstimme.
    Der Stimmzettel bei der Bundestagswahl besteht aus zwei Spalten: Auf der linken Hälfte wird die Erststimme vergeben, auf der rechten die Zweitstimme. Foto: Oliver Berg, dpa

    Mit welcher Stimme wähle ich den Bundeskanzler?

    Die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler wird nicht direkt von den Bürgern in Deutschland gewählt, sondern nach der Bundestagswahl 2021 von den Abgeordneten im Parlament. Indirekt haben die Wähler aber Einfluss darauf: In der Regel stellt die Partei mit den meisten Zweitstimmen die Kanzlerin oder den Kanzler.

    Was versteht man unter der Fünf-Prozent-Hürde in Deutschland?

    Damit eine Partei überhaupt in den Bundestag einzieht, benötigt sie bundesweit mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen. Kommt sie nur auf 4,9 Prozent oder weniger, ist sie nicht im Parlament vertreten. Diese Sperrklausel - allgemein Fünf-Prozent-Hürde genannt - soll verhindern, dass der Bundestag in viele kleine Parteien zerfällt.

    Die mit der Erststimme gewählten Direktkandidaten ziehen aber auf jeden Fall ins Parlament ein - selbst wenn ihre Partei an der Sperrklausel gescheitert ist. Bringt eine Partei drei oder mehr Direktkandidaten in den Bundestag, gelten ihre Zweitstimmen selbst dann, wenn sie unter der Fünf-Prozent-Hürde geblieben ist.

    Was bedeuten Überhangmandate und Ausgleichsmandate?

    Es kann vorkommen, dass eine Partei in einem Bundesland über die Erststimmen mehr Direktkandidaten ins Parlament bringt, als ihr gemäß der Zweitstimmen Sitze zustehen. Diese zusätzlichen Sitze erhält sie trotzdem in Form von Überhangmandaten.

    Dafür bekommen die anderen Parteien aber Ausgleichsmandate. Das bedeutet, dass auch die anderen Parteien zusätzliche Sitze erhalten, damit die Verteilung wieder dem Ergebnis der Zweitstimmen entspricht.

    Damit sitzen üblicherweise deutlich mehr als die eigentlich vorgesehenen 598 Abgeordneten im Bundestag. Bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2017 wurden 709 Kandidaten ins Parlament gewählt.

    Wie wähle ich richtig? Wann ist bei der Bundestagswahl 2021 ein Stimmzettel ungültig?

    Vom Bundeswahlleiter heißt es: "Ein Stimmzettel ist ungültig, wenn er den Willen des Wählers nicht zweifelsfrei erkennen lässt oder einen Zusatz oder Vorbehalt enthält." Das müsse im Einzelfall immer der Wahlvorstand beurteilen.

    Das bedeutet zum einen, dass klar erkenntlich sein muss, welchem Kandidaten und welcher Partei der Wähler seine Stimmen gegeben hat. Das kann selbst dann der Fall sein, wenn das Kreuz nicht im vorgesehenen Kreis gesetzt oder ein anderes Symbol, wie etwa ein Haken, benutzt wurde.

    Der Bundeswahlleiter weist aber darauf hin, dass nicht alle Symbole akzeptiert werden. Ein Smiley gelte beispielsweise als mehrdeutig. Auch verfassungswidrige Symbole wie ein Hakenkreuz führen zur Ungültigkeit des Stimmzettels.

    Zum anderen dürfen keine Anmerkungen auf den Wahlzettel geschrieben werden, die als "Zusatz oder Vorbehalt" gelten. Laut Bundeswahlleiter zählen dazu unter anderem kritische Anmerkungen, Erläuterungen zu den Gründen der Wahl oder Hinweise auf den Wähler. "Die Stimmabgabe soll sich auf das klare sachliche Votum ohne persönliche oder politische Anmerkungen beschränken."

    Was bestimmt die Reihenfolge der Parteien auf dem Stimmzettel?

    Die Reihenfolge der Parteien auf dem Wahlzettel ist genau geregelt. Sie entspricht den Ergebnissen der Parteien bei der vergangenen Bundestagswahl in dem Bundesland. Damit wird 2021 in Bayern die CSU ganz oben stehen, gefolgt von SPD, Grünen, FDP, AfD und Linkspartei. Treten Parteien zum ersten Mal an, werden sie in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.

    Warum ist beim Stimmzettel der Bundestagswahl eine Ecke markiert?

    Alle Stimmzettel sind an der rechten oberen Ecke gelocht oder abgeschnitten. Das ist für blinde oder sehbehinderte Menschen gedacht, die so ihre Stimmzettelschablone anlegen und den Wahlzettel mit ihren Fingern lesen können. Die Schablonen erhalten Betroffene kostenlos beim örtlichen Blindenverein.

    Mit einer Stimmzettelschablone können Blinde und sehbehinderte Menschen ohne Hilfe ihre Kreuze setzen. Betroffene erhalten auch eine CD, auf der die Reihenfolge der Parteien erläutert wird.
    Mit einer Stimmzettelschablone können Blinde und sehbehinderte Menschen ohne Hilfe ihre Kreuze setzen. Betroffene erhalten auch eine CD, auf der die Reihenfolge der Parteien erläutert wird. Foto: Bernd Wüstneck, dpa (Archiv)

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