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Bundestagswahl 2021: Warum die FDP gerade bei den Jungen punktet

Bundestagswahl 2021

Warum die FDP gerade bei den Jungen punktet

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    Bei jungen Wählern besonders populär:  FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner
    Bei jungen Wählern besonders populär: FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Sie sind jung – aber nicht grün hinter den Ohren. Bei der Wahl am Sonntag haben 23 Prozent der Erstwähler nach einer Hochrechnung von Infratest Dimap ihr Kreuz bei der FDP gemacht, damit liegen die Liberalen in dieser Altersgruppe einen Wimpernschlag vor den Grünen und deutlich vor den anderen Parteien: SPD 15 Prozent, Union zehn Prozent, Linke acht Prozent.

    Ist Fridays for Future am Ende also doch nicht die Stimme einer ganzen Generation? Oder hat der Lockdown, unter dem junge Menschen ja besonders gelitten haben, deren Aufmerksamkeit auf die FDP gelenkt, die der Freiheit in dieser Zeit Gesicht und Stimme gab?

    Thorsten Faas ist Wahlforscher an der Freien Universität Berlin und hat am Tag nach der Wahl auch noch keine richtige Erklärung für das Phänomen. „Traditionell sind die Grünen stark bei jungen Menschen“, sagt er. „Aber trotzdem hat die Partei keinen Alleinvertretungsanspruch.“ Die Parteien der Großen Koalition, vermutet er, seien für viele, die nicht grün wählen wollten, keine Option mehr. Und das sei dann die Chance für die FDP gewesen.

    Über die Motive selbst können auch die Experten nur spekulieren. „Dafür ist unsere Datenbasis zu schmal“, sagt ein Sprecher der Forschungsgruppe Wahlen in Mannheim. Das Thema Lockdown könne aber eine Rolle gespielt haben.

    Auch ein 40-jähriger kann noch Erstwähler sein

    Aus früheren Wahlen gibt es keine Statistiken über das Verhalten der Erstwähler, weil die Institute von ARD und ZDF die Wähler in Altersklassen eingeteilt haben. Schließlich führe der Begriff Erstwähler etwas in die Irre, heißt es bei der Forschungsgruppe Wahlen. „Auch ein 40-jähriger kann ja noch Erstwähler sein.“

    Bei der Wahl 2017 kam die FDP bei den 18- bis 24-Jährigen auf 13,2 Prozent, die Grünen lagen damals bei 14,6 Prozent. Ganz vorne: die Union mit knapp 20 Prozent. Trotzdem scheinen gerade die Freidemokraten, die zuletzt großen Wert auf Themen wie Digitalisierung, Schule und technische Innovation gelegt haben, kontinuierlich bei jüngeren Wählern zu punkten – vor acht Jahren etwa gaben ihnen gerade mal 4,9 Prozent der 18- bis 24-Jährigen ihre Stimme.

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