Der Parteien- und Meinungsforscher Manfred Güllner sieht die Wahlchancen von CDU und CSU mit einem Kanzlerkandidaten Armin Laschet deutlich geschmälert. „Wenn ich einen schwachen Kandidaten habe, dann ist es schwer, die Wähler zu überzeugen“, sagte Güllner unserer Redaktion. Laschet verfüge über kein Profil an Eigenschaften, das die Wähler positiv mit ihm verknüpften. „Seine hervorstechende Eigenschaft bei den Menschen ist, dass er seine Versprechen nicht hält“, erklärte der Wahlforscher.
Während die meisten Ministerpräsidenten während der Corona-Krise an Ansehen gewonnen hätten, sei das bei Laschet nicht der Fall. „Markus Söder hingegen ist der große Krisengewinner. Er hätte die Chancen, die Wähler für die Union an die Wahlurne zu bringen.“ Güllner ist Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa und fragt seit Mitte der 80er Jahre die politische Stimmung in Deutschland ab.
Güllner: Bessere Chancen für CSU-Chef Markus Söder
Laut dem Forsa-Chef ist es in den vergangenen 20 Jahren keinem der Kanzler-Kandidaten gelungen, schwache persönliche Umfragewerte im Wahlkampf auschlaggebend zu verbessern. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich Laschet aus dem Tief herausarbeiten kann.“ Die harte Auseinandersetzung zwischen den Vorsitzenden der CDU und CSU um die Kanzlerkandidatur wird die Union nach Güllners Einschätzung keine Zustimmung kosten. “Der Machtkampf schadet ihr bei den Wählern nicht.“
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