Bei der Bundestagswahl 2013 lag die Wahlbeteiligung bei rund 73 Prozent. Zum Vergleich: 2009 war sie historisch tief bei 70,8 Prozent. Unter 80 Prozent war sie 2002 bisher dauerhaft abgerutscht.
Von den gut 62,1 Millionen Wahlberechtigten gaben 2009 nur 44 Millionen oder 70,8 Prozent ihre Stimme ab. Die "Partei der Nichtwähler" - gemessen an den Wahlberechtigten - wurde mit 18,1 Millionen stärker als die Zahl derer, die entweder Union oder SPD wählten. Bei keiner früheren Bundestagswahl war die Beteiligung niedriger.
Wahlbeteiligung 2013: Besser als vor vier Jahren
Bereits 2002 (79,1 Prozent) und 2005 (77,7) lag die Wahlbeteiligung unter der 80-Prozent-Marke. Dabei verloren die großen Parteien viele Stimmen an das Lager der Nichtwähler. 2009 war besonders die SPD von der schlechten Beteiligung betroffen. Sie büßte gegenüber der Vorwahl 6,2 Millionen Stimmen von traditionellen Stammwählern ein und stürzte um mehr als 11 Punkte auf ihr schlechtestes Ergebnis von 23 Prozent. Die Union (33,8) konnte ihre Anhänger besser mobilisieren.
Von 1949 bis 1957 war die Beteiligung von 78,5 auf 87,9 Prozent gestiegen. Bis 1969 sank sie leicht auf 86,7 Prozent. Bei der emotionalen Auseinandersetzung über die Ostpolitik erreichte sie 1972 mit 91,1 Prozent ihren Rekordstand, unwesentlich mehr als vier Jahre danach. Bei späteren Wahlen gab es nur 1998 eine nennenswerte Zunahme (82,2 nach 79,0 Prozent).
Die fleißigsten Wähler sind die Menschen über 60
Im Osten war das Wählerinteresse bei allen Bundestagswahlen seit 1990 niedriger als im Westen. Schlusslicht war bisher immer Sachsen-Anhalt. Die fleißigsten Wähler sind die 60- bis unter 70-Jährigen.
Erstwähler bei dieser Bundestagswahl 2013 können bei uns eine Reise für zwei Personen nach Berlin gewinnen. AZ, dpa