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Bundestagsvize: Wolfgang Thierse lästert gegen Schwaben in Berlin

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Wolfgang Thierse lästert gegen Schwaben in Berlin

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    Thierse lästert über Schwaben in Berlin: Es ärgere ihn, wenn im Viertel Prenzlauer Berg Brötchen nach schwäbischer Art als "Wecken" und nicht als Berliner "Schrippen" verkauft würden, sagte Thierse am Montag im Deutschlandfunk.
    Thierse lästert über Schwaben in Berlin: Es ärgere ihn, wenn im Viertel Prenzlauer Berg Brötchen nach schwäbischer Art als "Wecken" und nicht als Berliner "Schrippen" verkauft würden, sagte Thierse am Montag im Deutschlandfunk. Foto: DPA

    Thierse lästert über Schwaben in Berlin: Es ärgere ihn, wenn im Viertel Prenzlauer Berg Brötchen nach schwäbischer Art als "Wecken" und nicht als Berliner "Schrippen" verkauft würden, sagte Thierse am Montag im Deutschlandfunk. Er verteidigte seine Bemerkungen am Neujahrstag gegen die geäußerte Kritik. "Wenn man beim Bäcker ist und plötzlich steht da nicht mehr 'Schrippen soundsoviel', sondern da steht 'Wecken', da denke ich, das können die doch woanders sagen, in Berlin sagt man 'Schrippen'", sagte Thierse am Montag im Deutschlandfunk.

    Thierse lästert über Schwaben in Berlin

    Ähnlich sei es, wenn statt "Pflaumenkuchen" neuerdings "Pflaumendatschi" gesagt werde. Thierse hob hervor, er persönlich habe nichts gegen Schwaben, doch seien schwäbische Zuwanderer zum Sinnbild für die Veränderungen am Prenzlauer Berg in den vergangenen 20 Jahren geworden. Im südlichen Teil des Viertels seien rund 90 Prozent der jetzt dort lebenden Menschen seit 1990 zugezogen "und das heißt doch zugleich, da müssen andere verdrängt worden sein".

    Thierse: "Man erkennt ihn halt so schnell, wenn er den Mund aufmacht"

    Auch wenn gegen Veränderung nichts einzuwenden sei, gebe es eben auch eine "unfreundliche Rückseite". Dafür sei der Schwabe der Inbegriff geworden, denn "man erkennt ihn halt so schnell, wenn er den Mund aufmacht". Ähnlich äußerte sich Thierse in der "Berliner Morgenpost" vom Montag. EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) sagte laut "bild.de": "Ohne die Schwaben wäre die Lebensqualität in Berlin nur schwer möglich. Denn wir zahlen da jedes Jahr viel Geld über den Länderfinanzausgleich ein."

    Auch der Gründer der Kultur-Initiative "Schwaben in Berlin", Achim Ruppel, sagte dem Online-Dienst: "Herr Thierse hat wohl vergessen, dass Berlin eine multikulturelle Stadt ist. Und da muss auch Platz sein für unsere süddeutsche Mentalität und Lebensweise." Die Aufregung über seine Äußerungen sei "lächerlich", hielt Thierse im Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe) seinen Kritikern entgegen.

    "Organisierte Schwabenschaft"

    Dass sich die "organisierte Schwabenschaft" so über seine "freundlich-heitere Bemerkung" mokiere, "forciert eher Vorurteile, als dass es sie abbaut". Der in Prenzlauer Berg lebende SPD-Politiker fügte hinzu: "Dass Schwaben so ernst reagieren, überrascht mich. Berliner haben mehr Witz." (afp, AZ)

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