Wolfgang Bosbach hat in der Affäre um den früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy Kritik an Jörg Ziercke geübt.
Der Präsidenten des Bundeskriminalamts (BKA) habe "gesagt, alle Fälle seien gleich behandelt worden, auch zur Erklärung, warum der Fall Edathy nicht auch schon beim BKA aufgefallen sei", so Bosbach gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vom Mittwoch.
Bosbach: Ziercke habe offensichtlich falsche Auskunft gegeben
Der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses weiter: Diese Auskunft sei "offensichtlich falsch", denn der Fall eines ebenfalls verdächtigen BKA-Mitarbeiters sei "offensichtlich vorgezogen" worden.
Der Innenausschuss des Bundestags soll Ziercke zu der Angelegenheit am Vormittag ein weiteres Mal befragen. Seine Behörde war in die Kritik geraten, weil sich der Name eines früheren BKA-Mitarbeiters auf derselben Liste eines Kinderpornohändlers fand wie der Edathys. BKA-Chef Ziercke hatte den Ausschuss davon aber nicht unterrichtet.
Wolfgang Bosbach sagte der Zeitung, dass auch andere Fragen offen stünden. Sollte die Opposition einen Untersuchungsausschuss fordern, werde die Union dem zustimmen. "Wenn wir über die Presse mehr erfahren als nach stundenlangen Beratungen mit dem Präsidenten des BKA, dann darf man sich nicht wundern, wenn es einen Untersuchungsausschuss gibt", sagte Bosbach. afp/AZ