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Bundesregierung: Weniger Wasser, mehr Tote: Klimawandel trifft Deutschland

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Weniger Wasser, mehr Tote: Klimawandel trifft Deutschland

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    Der Klimawandel trifft die Deutschen in vielen Bereichen.
    Der Klimawandel trifft die Deutschen in vielen Bereichen. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbol)

    Begleitet vom Protest tausender Landwirte hat Umweltministerin Svenja Schulze vor schwerwiegenden Folgen des Klimawandels auch in Deutschland gewarnt. Bei der Vorstellung des zweiten Klima-Monitoringberichts skizzierte die SPD-Politikerin ein düsteres Zukunftsbild.

    Schulze lastet diese Entwicklung zu Teilen auch der Landwirtschaft an, was die sich wiederum nicht gefallen lässt: Bauern aus allen Teilen der Republik reisten mit ihren Traktoren in die Hauptstadt und machten ihrem Unmut vor dem Brandenburger Tor Luft.

    Schulze: Wasserknappheit ist Folge des Klimawandels

    „Der Befund ist eindeutig“, schlug Schulze Alarm und betonte, der Klimawandel habe Deutschland fest im Griff. Hitzeperioden treten demnach inzwischen deutlich öfter auf als früher, was wiederum eine höhere Sterblichkeit besonders älterer Menschen nach sich zieht. Ein weiteres Alarmsignal in Folge der Erderhitzung: Die Wasserverfügbarkeit in Deutschland verringert sich. Die Dürre sei „in Deutschland zunehmend ein Thema“, bilanzierte die Umweltministerin. Zu leiden haben darunter auch die Land- und Forstwirtschaft, die Ertragsfähigkeit beider Branchen nimmt ab.

    Landwirte protestieren in Berlin gegen die Agrarpolitik.
    Landwirte protestieren in Berlin gegen die Agrarpolitik. Foto: Stefan Lange

    Nach Ansicht der Landwirte leiden sie aber auch unter zu hohen Auflagen der Politik, etwa wenn es um die Verwendung von Düngemitteln geht. Der Bauernverband beklagte Überregulierung und forderte „eine Überarbeitung des Aktionsprogramms Insektenschutz“.

    Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner unterstützte die Bauerndemo und verwies darauf, dass sie mit 6,7 Milliarden Euro ein Rekordbudget für die Unterstützung von Landwirt- und Forstwirtschaft zur Verfügung habe. Bei ihrer Rede bei einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor wurde die CDU-Politikerin von den Landwirten gleichwohl ausgepfiffen.

    CSU beklagt Vernachlässigung der Interessen des ländlichen Raums in der Bundespolitik

    CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt zeigte „viel Verständnis für die Proteste“. Die Landwirte seien in einer sehr schwierigen Lage, Deutschland brauche seine Bauern. Unions-Fraktionsvize Georg Nüßlein warnte im Gespräch mit unserer Redaktion, der ländliche Raum komme viel zu kurz. Er forderte eine „Allianz Landbevölkerung“. Er meine damit keinen neuen Verband, „sondern einen parteiunabhängigen Zusammenhalt der Landbevölkerung, wenn es um ländliche Interessen geht“. Bedingung sei ein „angemessener Stolz auf die ländliche Region, wie man ihn aus Bayern kennt.“

    Der Nationalpark Hartz ist kein Einzelfall in diesem Sommer: Zahlreiche Bäume sind braun und vertrocknet, Schädlinge haben leichtes Spiel.
    Der Nationalpark Hartz ist kein Einzelfall in diesem Sommer: Zahlreiche Bäume sind braun und vertrocknet, Schädlinge haben leichtes Spiel. Foto: Swen Pförtner, dpa

    Die FDP-Fraktion im Bundestag monierte, die Agrarpolitik von Klöckner und Schulze sei kontraproduktiv und drohe einer ganzen Branche die Existenzgrundlage zu entziehen. Anstatt die heimische Landwirtschaft zu fördern, betreibe die Koalition „Wirtschaftsförderung für ausländische Produzenten, die dem Naturschutz und dem Tierwohl eine weitaus geringere Priorität einräumen“, kritisierte der Vizevorsitzende Stephan Thomae.

    Einen anderen Punkt in der Klimadebatte griff der Umweltverband VCD auf. Er machte wieder einen „Bahntest“ und förderte zutage, dass die Fahrgäste in wichtigen Punkten unzufrieden mit dem Bahn-Angebot sind. Vor allem die Ticketpreise und die mangelnde Pünktlichkeit wurden beanstandet. Im Gesamtdurchschnitt reichte es nur zur Note 2,8. Um Kohlendioxid zu reduzieren, müssen viel mehr Personen und Güter auf der Schiene transportiert werden.

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