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Bundesregierung: Gerd Müller: Der Neue auf der Regierungsbank

Bundesregierung

Gerd Müller: Der Neue auf der Regierungsbank

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    Der neue Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller (r., CSU) übernahm gestern das Ministerium von seinem Vorgänger Dirk Niebel (FDP).
    Der neue Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller (r., CSU) übernahm gestern das Ministerium von seinem Vorgänger Dirk Niebel (FDP). Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    Dirk Niebel weiß, wovon er spricht. Das Ministerium, das er jetzt verlässt, ist nicht nur das mit dem zweitgrößten Investitionsetat der Bundesregierung. Es ist für den, der es führt, auch ein ausgesprochen komfortables. Was auch immer sein Nachfolger Gerd Müller in den nächsten vier Jahren plane und entscheide: „Sie brauchen“, sagt Niebel, „für gar nichts den Bundesrat.“

    In einer Koalition, die in der Länderkammer keine eigene Mehrheit hat, kann das ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein – aber auch sonst sind der alte und der neue Minister sich an diesem Nachmittag in vielem einig. Der eine, Niebel, findet die Beförderung des CSU-Mannes aus dem Allgäu nur folgerichtig, weil der sich schon als Staatssekretär im Agrarministerium mit der Welternährung und ähnlichen, weit in die Entwicklungspolitik hinein spielenden Fragen beschäftigt hat.

    Müller würdigt die Arbeit von Dirk Niebel

    Der andere, Müller, würdigt an seinem ersten Arbeitstag im neuen Amt vor allem die Verdienste seines Vorgängers bei der Neuorganisation der Entwicklungszusammenarbeit unter dem Dach der bundeseigenen Gesellschaft GIZ. Diese lange geplante, aber erst unter Niebel begonnene Reform, sagt Müller, sei ein großer Schritt nach vorne gewesen. „Das wird bleiben.“

    Im elften Stock des Entwicklungsministeriums, hoch über den Dächern der Hauptstadt, übergibt Niebel ein „gemähtes Wiesle“, wie er selbst es formuliert. Wie sehr ihm das Ressort, das seine Partei, die FDP, einmal hatte abschaffen wollen, ans Herz gewachsen ist, hatte er tags zuvor schon in einem Brief an einige Wegbegleiter geschrieben: Entwicklungspolitik, argumentierte Niebel da, sei viel mehr als Almosen zu verteilen und Brunnen zu bohren, sie schaffe Chancen für Menschen und sei damit „präventive Sicherheitspolitik“. Müller sieht das ganz ähnlich. Was sein neues Ressort alles leiste, lobt er, „ist Friedensarbeit“. Alleine am Tag seiner Vereidigung sei die Weltbevölkerung um 200 000 Menschen gewachsen. Das sind die Probleme, mit denen er es ab sofort zu tun hat. Erste Sitzung des neuen Bundeskabinetts

    Neuer Minister in Deutschland noch unbekannt

    Anders als Niebel, der vor seinem Aufstieg zum Minister schon als Generalsekretär der FDP ein bekanntes Talkshowgesicht war, muss der Neue allerdings noch an seinem Bekanntheitsgrad arbeiten. Sogar der Bundespräsident habe erst einmal nachschlagen müssen, wer da jetzt Entwicklungsminister werde, erzählt Gerd Müller. „Der kannte nur den Bomber der Nation.“

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