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Bundespräsident: Gauck: Menschen sollen so lange arbeiten wie sie wollen

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Gauck: Menschen sollen so lange arbeiten wie sie wollen

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    Bundespräsident Joachim Gauck: Menschen sollen so lange arbeiten wie sie wollen. Foto: Boris Rössler dpa
    Bundespräsident Joachim Gauck: Menschen sollen so lange arbeiten wie sie wollen. Foto: Boris Rössler dpa

    Wie lange sollen die Deutschen arbeiten? Bundespräsident Gauck wünscht sich, dass alle, die es wollen, länger im Beruf bleiben können. Beim Deutschen Seniorentag appelliert er zugleich an die Jüngeren, auf die Älteren zu hören.

    Bundespräsident für flexibles Renteneintrittsalter

    Bundespräsident Joachim Gauck (72) hat sich für ein flexibles Renteneintrittsalter ausgesprochen. Gleichzeitig appellierte er bei der Eröffnung des 10. Deutschen Seniorentags am Donnerstag in Hamburg an die ältere Generation, die durch die höhere Lebenserwartung gewonnene Freiheit auch aktiv zu nutzen.

    Gauck für längere Lebensarbeitszeit?

    "Ich wünsche mir, dass jene, die es wollen, länger im Beruf bleiben können", sagte der 72-jährige Gauck. Er schränkte jedoch ein: "Gewiss ist es nicht jedem vergönnt, bis ins hohe Alter tätig zu bleiben. Es gibt Krankheiten, Schicksalsschläge. (...) Deshalb wünsche ich mir auch: Niemandem sollte Unzumutbares zugemutet werden." Aber das Zumutbare schon, fügte er an. "Und ich rede bewusst auch nicht allein vom Broterwerb, sondern ich rede von Tätigkeit." An Politik und Wirtschaft gewandt betonte der Bundespräsident: "Wir werden erkennen, dass (...) Konsequenzen einer Gesellschaft des langen Lebens nur dann bedrohlich sind, wenn zu starr an den bisherigen Systemen, Vorgaben und Eckpunkten festgehalten wird."

    Motto "Ja zum Alter!"

    Unter dem Motto "Ja zum Alter!" wendet sich der alle drei Jahre organisierte Seniorentag diesmal gezielt gegen den Jugendwahn. Bis zum Samstag sind im Messezentrum CCH rund 110 Veranstaltungen geplant. An diesem Freitag wird Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit rund 20 000 Besuchern.

    Bundespräsident Gauck: Gewonnene Lebensjahre im Alter schenken uns Freiheit

    Mit Blick auf Altersarmut, Einsamkeit oder der Angst, ein Pflegefall zu werden, sagte Gauck: "So berechtigt die Befürchtungen im Einzelnen sind - wir dürfen uns von ihnen nicht überwältigen und vor allem nicht einschüchtern oder ängstigen lassen." Denn "die gewonnenen Lebensjahre im Alter schenken uns Freiheit: die Freiheit, von vielen äußeren Zwängen entlastet unsere Fähigkeiten weiter zu erproben und weiterzugeben". Zugleich resultiere aus ihr aber auch eine Verantwortung: "Die Verantwortung, unser Leben, solange irgend möglich, selbst zu gestalten und unsere Fähigkeiten so einzusetzen, dass das individuelle Glück des längeren Lebens auch ein Glück für das Gemeinwohl bleibt oder wird."

    Gauck: Menschen sollen so lange arbeiten wie sie wollen

    Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) betonte, die seniorenpolitischen Maßnahmen müssten an den Bedürfnissen älterer Menschen ausgerichtet werden. Schröder wurde bei ihrem Grußwort mehrfach von einem empörten Rentner lautstark unterbrochen. Hamburgs Regierungschef Olaf Scholz (SPD) kritisierte die nach wie vor bestehenden Schwierigkeiten für viele Menschen über 50, einen Job zu finden. "Das ist nicht in Ordnung, das ist Diskriminierung. Und daran müssen wir in Deutschland arbeiten, dass sich das wieder ändert", sagte der frühere Bundesarbeitsminister.  AZ/dpa

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