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Bundeskriminalamt: Ziercke abgelöst: Holger Münch ist neuer BKA-Chef

Bundeskriminalamt

Ziercke abgelöst: Holger Münch ist neuer BKA-Chef

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    Holger Münch wird neuer Leiter des Bunsdeskriminalamts (BKA).
    Holger Münch wird neuer Leiter des Bunsdeskriminalamts (BKA). Foto: Ingo Wagner/Archiv (dpa)

    Holger Münch vermied bisher jede öffentliche Äußerung zu seinem neuen Amt an der Spitze des Bundeskriminalamts, seit er im September dafür nominiert wurde. Er bestätigte damit seinen Ruf als zurückhaltender und teamorientierter Spitzenbeamter, der dem Rampenlicht aus dem Weg geht.

    Der neue Job in Wiesbaden wird es freilich mit sich bringen, dass Münch öffentlich weitaus präsenter sein wird als in seinem bisherigen Amt als Innen-Staatsrat und Chef des Landeskriminalamts im beschaulichen Bremen.

    Münch tritt beim BKA schwieriges Erbe an

    Das BKA mit seinen über 5000 Mitarbeitern ist ein zentraler Stützpfeiler der Sicherheitsarchitektur in Deutschland. Es koordiniert die Kriminalitätsbekämpfung national und international. Das Themenspektrum reicht von der organisierten Kriminalität über internationale Kinderschänder-Ringe bis hin zum Terrorismus. Nicht zuletzt wegen der Affäre um die Kinderporno-Ermittlungen gegen den früheren SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy tritt Münch ein schwieriges Erbe an.

    Holger Münch hat die Polizeiarbeit "von der Pieke auf kennengelernt", lobt die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Der am 17. August 1961 in Bremen geborene Münch war von 1980 bis 1987 im Polizeidienst der Hansestadt, bevor er für vier Jahre zum BKA nach Meckenheim bei Bonn wechselte. 1991 ging Münch zurück nach Bremen, wo er einige Jahre die Reform der Polizeibehörde leitete - bevor er dort selbst verschiedene Führungsfunktionen übernahm. Von 2009 bis 2011 war er Polizeipräsident in Bremen, seither ist der parteilose Beamte Innen-Staatsrat in der rot-grün regierten Hansestadt.

    Holger Münch: Vom Bremer Innensenator zum BKA-Chef

    In Münchs neuem Amt wird ein rauerer Wind wehen als im bisherigen. Gleich mehrfach musste der bisherige BKA-Chef Ziercke, der vor zehn Jahren vom damaligen Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) ins Amts gebracht worden war, nach Berlin reisen, um Bundestagsausschüssen wegen der Edathy-Affäre Rede und Antwort zu stehen. Dabei geht es um die Frage, ob die Ermittlungen unnötig verzögert wurden - und ob das Bundeskriminalamt die Regierung über den brisanten Fall informieren durfte.

    Das nötige Stehvermögen für diese Herausforderungen dürfte Holger Münch mitbringen: Der verheiratete Vater von zwei Söhnen gilt als humorvoll und intelligent, fit für den Job hält er sich am liebsten durch Radfahren. Da dürfte sich aber einiges ändern für den begeisterten Hobbysportler, denn ein BKA-Chef hat natürlich Personenschutz. Aber auch das ist ihm vertraut: In seiner Meckenheimer BKA-Zeit war Holger Münch nämlich selbst beim Personenschutz tätig. afp

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