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Buchungspanne bei FMS: Die Vertrauensfrage

Buchungspanne bei FMS

Die Vertrauensfrage

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    Berlin-Korrespondet Rudi Wais.
    Berlin-Korrespondet Rudi Wais.

    Es ist alles eine Frage der Sichtweise. Verglichen mit einer Staatsverschuldung von zwei Billionen Euro sind 55,5 Milliarden ein Klacks von nicht einmal drei Prozent. Verglichen mit der Bilanzsumme der Bad Bank FMS von 302 Milliarden Euro ist es eine ganze Menge, nämlich fast ein Fünftel. Eine solche Fehlbuchung hat es in Deutschland noch nicht gegeben und man mag sich gar nicht vorstellen, was jetzt im umgekehrten Fall los wäre, wenn also nicht Einnahmen irrtümlich als Ausgaben verbucht, sondern Milliardenausgaben als Einnahmen geführt worden wären. Dann hieße der Finanzminister am Ende der Woche sicherlich nicht mehr Wolfgang Schäuble.

    Rechenfehler der FMS muss ein Nachspiel haben

    Eine Bank im Besitz des Bundes, die nicht einmal richtig addiert und subtrahiert: Auf der nach oben offenen Peinlichkeitsskala liegen die Buchhalter der FMS und der Hypo Real Estate seit diesem Wochenende ganz weit oben – und lassen auch die Bankenaufsicht und einige teuer bezahlte Wirtschaftsprüfer ziemlich alt aussehen. Selbst wenn sie sich zugunsten des Steuerzahlers verrechnet haben, muss der Fall ein politisches Nachspiel haben. Um Banken und Staaten zu retten, jongliert die Bundesregierung mit immer größeren Summen. Einer Regierung jedoch, in deren Verantwortungsbereich so schlampig gearbeitet wird wie bei der FMS, vertraut kein Steuerzahler gerne 211 Milliarden Euro für einen neuen Rettungsschirm an.

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