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Brandsatz an Gleisen: Brandanschlag auf Berliner Hauptbahnhof vereitelt

Brandsatz an Gleisen

Brandanschlag auf Berliner Hauptbahnhof vereitelt

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    Ein LKA-Beamter trägt nahe dem Berliner Hauptbahnhof einen Papiersack vom Tatort weg. Foto: Tobias Kleinschmidt dpa
    Ein LKA-Beamter trägt nahe dem Berliner Hauptbahnhof einen Papiersack vom Tatort weg. Foto: Tobias Kleinschmidt dpa

    In Berlin ist womöglich ein  Brandanschlag am

    Der aus mehreren Teilen bestehenden Brandsatz wurde laut Polizei von Unbekannten einige hundert Meter vom Hauptbahnhof entfernt am nördlichen Ausgang des Bahnhofstunnels an einem Trafohäuschen deponiert. Einem Polizeisprecher zufolge hatte der von dem Bahnmitarbeiter entdeckte Brandsatz bis zu diesem Zeitpunkt nicht gezündet. Ob er voll funktionsfähig war, werde noch kriminaltechnisch untersucht. Der Tunnel wurde teilweise gesperrt,  weshalb der Zugverkehr auf der Nord-Süd-Fernbahnstrecke für mehr als eine Stunde beeinträchtigt war.

    Unbekannte verüben Anschlag auf Strecke Berlin-Hamburg

    Zuvor hatten Unbekannte am Montagmorgen auf der Strecke  Berlin-Hamburg nahe des Bahnhofs Finkenkrug im Havelland einen  Kabelschacht in Brand gesetzt und dadurch Signalkabel zerstört. Ganz in der Nähe wurde nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) Brandenburg eine weitere Brandvorrichtung gefunden, die aber  offensichtlich nicht zündete.

    Zu diesem Anschlag bekannte sich eine linke Gruppierung. In dem im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben hieß es, mit dem  Brandanschlag werde gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan protestiert. Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernahm die  Ermittlungen. Auch im Fall der Brandsätze am Berliner Hauptbahnhof  werde ein politisch motivierter Hintergrund nicht ausgeschlossen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

    Einschränkungen für Bahnreisende

    Nach Angaben der Bahn war die Strecke zwischen Berlin-Spandau  und dem brandenburgischen Nauen wegen des Brandanschlags gesperrt.  Auf vier Regionallinien kam es zu erheblichen Einschränkungen. Die  Fernverkehrszüge von Berlin in Richtung Hamburg und umgekehrt  wurden über Stendal und Wittenberge umgeleitet. Auf den betroffenen  Strecken kam es zu erheblichen Verspätungen. Die Reparaturarbeiten dauern der Bahn zufolge voraussichtlich noch bis Mittwoch.

    Erst im Mai hatte ein Anschlag am Berliner S-Bahnhof Ostkreuz zu erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr der Hauptstadt geführt.  Mutmaßliche Linksextremisten hatten sich damals in einem im  Internet veröffentlichten Schreiben zu der Brandstiftung bekannt.  In Brandenburg ereignete sich ein vergleichbarer Anschlag laut LKA  zuletzt im Februar an der Bahnstrecke Oranienburg-Neustrelitz.

    Polizeigewerkschaft fordert härteres Vorgehen gegen Linksextreme

    Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte als Konsequenz der jüngsten Anschläge eine stärkere Bekämpfung linksextremistischer Gewalttaten. "Der Verfassungsschutz und der polizeiliche  Staatsschutz müssen personell verstärkt werden", erklärte der GdP-Bundesvorsitzende Bernhard Witthaut. Die Warnungen des 

    Volker Beck, Parlamentarischer Geschäftsführer der  Grünen-Fraktion im Bundestag, verurteilte die Anschläge. "Das Inbrandsetzen von Kabeln der Deutschen Bahn ist eine sinnlose  Sachbeschädigung." Sie sei aber "weder links noch  antimilitaristisch". afp

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