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Boykott der Papstrede im Bundestag: Aigner: Linkspartei intolerant und heuchlerisch

Boykott der Papstrede im Bundestag

Aigner: Linkspartei intolerant und heuchlerisch

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    Immerhin: Die Linksfraktion hat sich darauf verständigt, während der Papst-Rede im Bundestag auf Proteste zu verzichten. dpa
    Immerhin: Die Linksfraktion hat sich darauf verständigt, während der Papst-Rede im Bundestag auf Proteste zu verzichten. dpa Foto: dpa

    CSU-Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat die Ankündigung der Linkspartei, in großen Teilen der geplanten Rede von Papst Benedikt XVI fernzubleiben, scharf kritisiert. "Die offene Ablehnung gegenüber dem Oberhaupt einer der großen Weltreligionen zeigt die wahre Intoleranz und Heuchelei der Linken", sagte sie der "Rheinischen Post".

    Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, Petra Sitte, hatte gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" erklärt, die eine Hälfte ihrer Fraktion werde der Rede folgen, darunter die Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch, Klaus Ernst und Fraktionschef Gregor Gysi. Die andere Hälfte werde vor die Tür gehen. Die Fraktion habe sich aber darauf verständigt, alle Proteste im Plenum zu unterlassen, sagte Sitte dem Blatt. Unklar blieb zunächst, wie viele Linken-Abgeordnete am 22. September im Bundestag tatsächlich fehlen werden. Es sei den Mitgliedern der Fraktion freigestellt worden, ob sie teilnehmen, sagte eine Sprecherin der Linksfraktion.

    Bei der SPD und den Grünen wird die Teilnehmerzahl gerade ermittelt

    In der SPD-Fraktion läuft einem Sprecher zufolge derzeit eine Anfrage an jeden Abgeordneten, mit der die Zahl der Teilnehmer ermittelt werden soll. In Fraktionskreisen hieß es darüber hinaus, dass ein Drittel der Abgeordneten fernbleiben würden. Die Plätze der fehlenden Parlamentarier könnten dann mit ehemaligen Abgeordneten besetzt werden. Auch bei den Grünen wird derzeit ermittelt, wie viele Bundestagsabgeordnete bei der Rede anwesend sein werden.

    Deren parlamentarischer Geschäftsführer, Volker Beck, forderte vom Papst ein klares Bekenntnis zu den Menschenrechten. "Und zwar auch für die Menschen, die anders glauben, anders leben oder anders lieben als es Rom gefällt", sagte Beck. Unklar sei, in welcher Funktion Benedikt XVI sprechen werde. Kritiker hatten immer wieder moniert, dass der Papst in seiner Rolle als Oberhaupt der katholischen Kirche eingeladen wurde - nicht als Staatsoberhaupt des Vatikan.

    "Bisher haben nur israelische oder ausländische Staatsoberhäupter im Bundestag gesprochen, die zu den ehemaligen Kriegsgegnern Deutschlands gehörten", betonte Beck, "Dies diente der Aussöhnung. Diese Kriterien treffen auf die Person Papst Benedikts nicht zu." dapd/afp

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